Donnerstag, 23. Januar 2025

The man on the bass, Ge We Spiller



An obituary for GeWe Spiller by Gerd Schinkel

On Tuesday morning, January 21, 2025, Gerd Wolfgang Spiller, known as GeWe Spiller, died in the intensive care unit of the hospital in Beuel. He was 78 years old. His partner of many years, Ursula Scheers, had cared for him intensively in his last years, especially in the very last months when his care became a self-sacrificing task. Together with Ursula as a frequent guest, he had felt closely connected to the Folk Club Bonn and occasionally enriched the program with musical contributions. 

GeWe had always felt a connection to popular music, even as a mathematics teacher in his many years of professional activity or as an enthusiastic canoeist in water sports. At an advanced age, he developed a liking for punk music, but also enjoyed the wide range of folk music and practical exercises to optimize his dexterity around the circle of fifths of the keys. Hardly anyone could fool him in music theory, especially not me. In addition to the guitar and the guitar bass, he also played the blown producer of the low notes: the tuba made of gold brass, also at Advent blowing at Frankenbad.

When I was facing the end of my professional life as a radio editor in 2013, I made the plan to once again arrange my songs primarily with other musicians. When I made the plan public, he sat on the stairs at one of our house concerts and modestly offered himself with the words: “I have a bass, I just don't know if I play well enough. If you don't have another one, I can join you until you find a better one...” 

I gladly accepted his oddball offer and after the first few weeks and a few rehearsals later with the solo guitarist and harp player Wolfgang Kassel and Frank Tschinkel on mandolin, I was impressed by how GeWe kept taking lessons on the bass to have a teacher show him how to accompany the bass on the songs he had chosen. The band then had one of their first gigs as “Gerd Schinkel mit Kanuten” at the Folk Club Bonn. 

The composition of the band changed after a few years, and in the end only GeWe Spiller remained as “my bass player”, with whom I then had the last joint gigs as a duo at the Klimawache on Bonn's Münsterplatz. Before that, GeWe had increased his musical workload by playing the tuba in a brass band, even playing the tuba in a regular bluegrass session, playing in a ukulele ensemble and providing musical entertainment in a day care center for the elderly. 

It was fun to benefit from his musicality, it was a pleasure to have him at my side at some of the musical support for political protest events, and joint appearances at the bluegrass festival in Greven, at the Folkfrühling in Venne, the Bardentreffen in Nuremberg or simply as visitors to the bluegrass festival in La Roche-sur-Foron or at Buskers Bern had cemented the bond we had found between us. And then one day he decided to tell me that he could no longer show the qualities as a bass player that he wanted to show and therefore wanted to hang up the bass. He felt that he was getting old - and then he visibly did. At the Folk Club, I was able to pass some of his permanently discarded instruments into new hands. They are still being played. His low notes linger with me. 

Gerd Schinkel


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Der Mann am Bass 

Ein Nachruf für GeWe Spiller von Gerd Schinkel

Dienstagmorgen, am 21. Januar 2025, ist Gerd Wolfgang Spiller, genannt GeWe Spiller, auf der Intensivstation des Krankenhauses in Beuel gestorben. Er wurde 78 Jahre alt. Seine langjährige Lebenspartnerin Ursula Scheers hatte sich in seinen letzten Jahren intensiv um ihn gekümmert, vor allem in den allerletzten Monaten, als seine Pflege eine aufopferungsvolle Arbeit wurde. Er hatte sich, gemeinsam mit Ursula als häufiger Gast, dem Folk Club Bonn eng verbunden gefühlt und auch gelegentlich durch musikalische Beiträge das Programm bereichert. 

GeWe hatte sich immer schon, auch als Mathematiklehrer in seiner langjährigen Berufstätigkeit oder als begeisterter Kanufahrer im Wassersport, der populären Musik verbunden gefühlt. Im fortgeschrittenen Alter entwickelte er auch noch Sympathie für den Punk, aber fand genauso an der breiten Palette der Folkmusik sein Gefallen und Spaß an praktischen Übungen zur Optimierung der Fingerfertigkeit rund um den Quintenzirkel der Tonarten. In Musiktheorie konnte ihm kaum einer was vormachen, ich schon gar nicht. Er spielte neben der Gitarre und dem Gitarrenbass auch die geblasene Produzentin der tiefen Töne: Die Tuba aus Goldmessing, auch bei Adventsblasen am Frankenbad.

Als ich 2013 das Ende meines brotberuflichen Daseins als Radioredakteur vor Augen hatte, fasste ich den Plan, erneut mit anderen Musikern gemeinsam primär meine Lieder zu arrangieren. Als ich den Plan publik gemacht hatte, saß er bei einem unserer Hauskonzerte auf der Treppe und bot sich bescheiden mit den Worten an: „Ich hab einen Bass, ich weiß nur nicht, ob ich gut genug spiele. Wenn du keinen anderen hast, kann ich ja erstmal mitmachen, solange bis du einen Besseren findest…“ 

Ich nahm sein kauziges Angebot gerne an und war nach den ersten Wochen und einigen Proben später mit dem Solo-Gitarristen und Harp-Spieler Wolfgang Kassel und Frank Tschinkel an der Mandoline beeindruckt davon, wie sich GeWe immer wieder Unterrichtsstunden am Bass nahm, um sich von einem Lehrer eine Bassbegleitung für die ausgesuchten Lieder zeigen zu lassen. Die Band hatte dann auch einen ihrer ersten Auftritte als „Gerd Schinkel mit Kanuten“ im Folk Club Bonn. 

Die Zusammensetzung der Band veränderte sich nach wenigen Jahren, und am Ende blieb als „mein Bassist“ nur noch GeWe Spiller dabei, mit dem ich dann als Duo die letzten gemeinsamen Auftritte bei der Klimawache auf dem Bonner Münsterplatz hatte. Davor hatte GeWe seine musikalische Auslastung dadurch erhöht, dass er in einem Blasorchester die Tuba spielte, die Tuba sogar in eine regelmäßige Bluegrass-Session einbrachte, in einem Ukulelen-Ensemble mitmischte und in einer Senioren-Tagesstätte für die musikalische Unterhaltung sorgte. 

Von seiner Musikalität zu profitieren war Spaß, ihn bei manchen musikalischen Unterstützungen politischer Protestveranstaltungen an meiner Seite zu wissen, hat Freude gemacht, und gemeinsame Auftritte beim Bluegrass-Festival in Greven, beim Folkfrühling in Venne, dem Bardentreffen in Nürnberg oder einfach nur als Besucher des Bluegrass-Festivals in La Roche-sur-Foron oder beim Buskers Bern hatten den Draht, den wir zueinander gefunden hatten, gefestigt. Und dann entschied er sich eines Tages mir zu verkünden, dass er nicht mehr die Qualitäten als Bassspieler bringen könne, die er gerne zeigen wollte, und deshalb den Bass an den Nagel hängen wolle. Er fühlte sich alt geworden – und wurde es dann auch zusehends. Im Folk Club konnte ich einige seiner dauerhaft abgelegten Instrumente in neue Hände übergeben. Sie werden noch gespielt. Seine tiefen Töne hängen mir nach. 

Gerd Schinkel


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