Dienstag, 12. März 2024

Marios Bericht von FCB # 144 in March

 Flirten mit dem Frühling oder Vorbereiten auf den Frühlingsflirt – der Folk Club im März lässt viele Optionen zu


Flirten, so das Thema des März FCB – doch was ist flirten? Fast jede(r) kann es, doch nicht jeder weiß es richtig einzuschätzen – deshalb ein wissenschaftlicher Exkurs (ich zitiere die Quellen, damit mir nicht irgendwann der Titel des stellvertretenden Club Chronisten aberkannt wird – obwohl? Wäre weniger Arbeit, also Nachfolger: Ihr seid herzlichst aufgefordert mich zu entmachten und selbst schreibend tätig zu werden :-)


Ein Flirt [flœːɐ̯t] (deutsch Liebelei)[1] ist eine erotisch konnotierte Annäherung zwischen Personen. Dabei wird ein unverbindlicher Kontakt hergestellt. (Quelle: https://de.wikipeedia.org/wiki/Flirt) (schau dir das doch noch einmal an)


Beim Flirten kommen sich Menschen einander näher – manchmal nur flüchtig und für einen kurzen Augenblick, manchmal aber auch länger und intensiver. Dabei können zum Flirten ganz unterschiedliche Wege genutzt werden – zum Beispiel Blicke, Gesten, ein kurzes Gespräch oder ein Haufen Komplimente. (Quelle: https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexualitaet/flirten/).


Im Gegensatz zum Balzen ist flirten meist eine leise Angelegenheit, trotzdem hielt John Harrison, unser FCB Master of ceremony, die Tradition aufrecht und rief mit lautstarker Stimme und dem Satz „Laaaadiiieees and Gentlemeeeen……..“ das Publikum zur Ruhe und eröffnete auch sogleich den Reigen thematisch korrekt mit dem Gedicht „Flirt between H and W“, welches über die Bedeutungsänderung von Worten erzählt, wenn ein einsames H sich mit einem W verbindet (hence = daher; whence = woher). Das gesamte Gedicht ist weiter unten hier auf dem Blog zu lesen.  Als nächstes erzählte John musikalisch – begleitet von Christoph Thiebes auf der Mundharmonika – eine Geschichte seiner zwei Freunde aus Jugendzeiten.   Geoffrey  (das Lied heißt „Song for  Geoffrey “) hatte zu Frauen nur „platonische Verhältnisse“ und sein Freund versuchte in einem Lied zu erklären,warum dies so war – das Lied wurde in einer Folk Club Aufführung in Nordengland von Methodisten sehr falsch verstanden, weshalb John Harrison eben dort „verbannt“ wurde. Also, ich fand es gut – das Lied.

Als musikalischen Abschluss brachte John dem Publikum das Lied „Beeswing“ zum Besten. Ein Lied, welches von einer Unzahl von Musikern interpretiert wurde, es erzählt halt von dem immerwährenden Thema einer Liebe, die am Anfang tief und gründlich ist und dann in gefühlte Langeweile übergeht. Ein Partner bricht aus (hier die Frau) und erobert die Welt neu – mit allem, was dazu gehört.


Wie immer lebt der Folk Club Bonn von seiner Vielfältigkeit und deshalb kann es hier nicht zu Langeweile  kommen. So veränderte sich auch schnell die musikalische Stilrichtung mit dem Auftritt der Gruppe Hans im Groove. Robert Fontani, Silke Zenzen, Michael Berhausen und eben jener namengebende Hans Firessem kamen multiinstrumental und -musikalisch daher und erfreuten das Publikum mit teils rockig, teils sanft und teils kabarettistisch dargebrachten Stücken. „Motorcycle Mama“ kennt wohl ein jeder – die Interpretation von Hans im Groove ist allerdings einzigartig. Wechselnd von männlicher zu weiblicher Stimme wurden alle Möglichkeiten der Stimmführung ausgenutzt, von melodiös bis rockig schreiend – aber immer intonationssicher. Die Quetsche vor dem Bauch, doch weiterhin stimmgewaltig sang Silke nun in dem Lied „Litte Wing“ von unterschiedlichen Vorstellungen eines Liebespaars zur Eroberung der Welt (komisch, war das bei Beeswing  nicht ähnlich?). Und wieder war es die Frau, die aus dem Einerlei ausbrechen wollte und sich auf Schwingen in ihre Träume erhob und imaginäre Feen, Kobolde und andere Traumgestalten trifft. Nun folgte ein Lied über den gruppennamengebenden Hans, welcher sich als „Der Saunaboy von LSE“ eben dort so richtig austobt, bevor er wieder in die Obhut der Mutter nach Hause geht – gut, wenn das Taschengeld reicht :-). Ein echt witziges und Stimmung schaffendes Lied. Hoffentlich beehrt die Gruppe den Folk Club bald wieder.


Nicht zum ersten Mal, doch immer wieder gerne gesehen kam nun der Vollblutmusiker  Winfried Bode mit 59 Bühnenjahren auf eben Selbige. Wie von einem Profi zu erwarten, hatte er natürlich auch dem Thema entsprechende Musik im Gepäck. Mit dem Joe-Dassin-Lied „Champs Élysées“ traf er nicht nur das Thema, sondern packte auch das Publikum, und so gab es einen großen Folk-Club-Chor – immerhin waren etwa 90 Personen anwesend. Winfried zeigte nun, dass er nicht nur ein hervorragender Interpret anderer Lieder und ein Animator ist, sondern auch ein verträumter Komponist und Texter sein kann. Mit „Ernte 2006“ brachte er ein ruhiges, Stimmung malendes Lied aus eigener Feder dar. Aber dann ging die Post wieder ab (ausnahmsweise ganz ohne Streik, der war ja wieder bei dem ÖPNV). „Pretty Woman“ wer kennt es nicht, und wer kann es nicht mitsingen? Einziger Wermutstropfen: Julia war nicht anwesend:-). 


Nun wurde es wieder überwiegend instrumental. Bonn Choro  waren wieder da. Es sah ein bisschen kleiner aus, als beim letzten Mal, was aber nur daran lag, dass diesmal der Kontrabass einem Akustikbass gewichen war, welcher den Spieler nicht überragte – überragend gespielt wurde er trotzdem. Aber Schritt für Schritt oder in diesem Fall besser Rhythmus für Rhythmus, denn rhythmisch treibend ist diese Musik immer. Da sie instrumental dargeboten wurde, lässt sich die Geschichte, die dahintersteht, schwer erzählen. Diese muss gehört werden, und so empfehle ich bei weiteren Konzerten, im Internet oder von anderen tontragenden Elementen sich die Lieder „Acariciando“ und „Bole-Bole“ unbedingt noch einmal anzuhören. Natürlich auch das letzte dargebrachte Stück “ Feira de Mangaio“ – doch sei dieses gesondert genannt, da es sich um ein Lied mit Text handelt, welcher mit einer unglaublich schönen Stimme von Katrin Kayser dargebracht wurde. Fast unaussprechlich der Titel handelt es dort sehr bodenständig vom Treiben auf einem Markt – nun, dort kommen sich bestimmt der eine oder die andere etwas näher, und es entwickelt sich auch mal ein Flirt – natürlich unverbindlich.


Immer, wenn ein Höhepunkt vorüber ist, denkt man, dass es nicht schöner werden kann. Doch jedes Mal ist man überrascht, wenn sich der nächste Höhepunkt ankündigt. Ist es doch eigentlich das Gleiche, so unterscheidet er sich plötzlich so wesentlich, dass keine Aussage mehr über schöner, noch schöner oder so getroffen werden kann. Eben noch auf der Straße, eroberten Butterfly Moon die Bühne des Folk Clubs. Als sogenannter Walk-in sind sie gekommen. Gareth Price-Baghurst und Ashleigh (Ash) Edwards, ein britisches Schauspielerpaar ist auf Europareise gegangen, um zu sehen, wie ihre Kunst als Straßenmusik ankommt. Und dies klappt so gut, dass sie in  Bonn angesprochen von einer kurzhaarigen Monika wurden, doch mal beim Folk Club vorbeizuschauen (Monika, wir wollen uns bei dir bedanken, bitte melde dich:-) ). Das haben sie getan und einen fulminanten Erfolg feiern dürfen. Mit guter, präziser und passender Gitarrenbegleitung boten sich zwei Stimmen dar, die bewiesen – eine Folk Club Bühne könnte ruhig noch zehnmal so groß sein und bräuchte trotzdem keine Verstärkung. Die unverfälschte Frische und die tiefe Fülle der stimmlichen Aussage kann durch eine Verstärkung nicht besser werden. Ihr merkt schon – auch beim Schreiben bin ich wieder voll von der Darbietung gefangen – ich gebe es zu, ich habe es auch einfach, da ich die Aufnahmen des Abends zur Verfügung habe. Mit den Stücken “Northern Light“, „Shine Your Light“ und „Intertwine“ haben sie sicher nicht nur mein Herz erobert. Und, was fast noch besser ist, sie versprachen wieder zu kommen.


Nun kam Sam Robb auf die Bühne. Sam hat bereits den Abend vorher im Kater 26 ein wunderbares Konzert gegeben. Trotzdem war es für ihn nicht einfach, nach diesen multiplen Höhepunkten des Abends als Hauptgast des Folkclubs sich zu beweisen. Doch, um es vorweg zu sagen, es ist ihm gelungen. Ja er hat bewiesen, dass genau das Konzept des Folk Clubs – die Vielseitigkeit – gut umgesetzt werden kann. Sam ist ein Musiker der ohne große Aufregung seine Lieder präsentiert. Mit jedem Ton kann die Nähe zu einem Bob Dylan gespürt werden, ohne, dass dieser nachgemacht wird. Mit einem eigenen Stil interpretiert Sam eigene Lieder und covert andere auf seine ganz spezielle Art. Mit dem Song „I know I Left You“ fing Sam an und zeigte dem Publikum den Weg, den er eingeschlagen hat. Strumming Gitarre mit Melodie und Picking Einlagen, Gesang dem Stil angepasst mit überschaubarem Stimmumfang, aber intonationssicher – so präsentiert er sich auch in seinem eigenen Song „ Starting A Revoultion From My Bedroom“. Danach machte er sich auf den Weg zum Boss. Mit „The River“ von Bruce Springsteen wagte sich Sam an die ganz Großen und zeigte, dass er genau dazu auch in der Lage ist. Gitarre, Mundharmonika und Gesang – alles zusammen in den richtigen Ausdruck verpackt – so soll es sein .Sam kam in der zweiten Hälfte des Folk Clubs wieder, und ich erlaube mir die Berichterstattung hierzu vorzuziehen. Mit „Fill Up My Heart“ griff er das Thema Flirt des Abends auf und beschrieb – wie der Titel schon sagt – mit welchen Mitteln, Gedanken oder Handlungen ein Herz in Liebe angesprochen wird. Auf einer Indienreise beobachtete Sam an einem schönen, sonnigen Tag viele Drachenflieger in der Luft und ohne, dass er es provozierte, entstand durch diese Beobachtung in seinen Gedanken ein Lied. „I Feel Like I Can Reach The Sky“ drückt das Glück aus, dass er bei dieser Beobachtung empfunden hat. Zurück in die Vergangenheit, die aber auch in der Gegenwart und Zukunft aktuell bleibt. Mit „Working Man Blues“ von Bob Dylan wird das Thema der hart arbeitenden Arbeiterschicht angesprochen, die trotzdem nie durch ihrer Hände Arbeit in einen gehoben Stand aufsteigen kann. Kleine Anekdote am Rand. Mit „Workingman’s Blues“ von Bob Dylan wird das Thema der hart arbeitenden Arbeiterschicht angesprochen, die trotzdem nie durch ihrer Hände Arbeit in einen gehoben Stand aufsteigen kann. Kleine Anekdote am Rand. Das Lied heißt eigentlich Workingman’s Blues Part II, weil Part I von Merle Haggard geschrieben wurde. Bob Dylan holte sich von diesem die Genehmigung ein, sein Lied ebenso zu nennen – unter der, nicht ganz ernsten Bedingung, dass Merle Haggard ein Lied schreiben durfte mit dem Titel „Blowing In The Wind Part II“. Applaus für Sam Robb, den wir sicher wiedersehen werden.


Nun aber wieder in der Reihenefolge der Auftritte. Die zweite Folk- Club- Hälfte eröffnete unser langjähriger Bekannter ELPI auch als Lothar Prünte bekannt. Lothar steht seit einigen Monaten auf der Künstlerliste, wurde jedoch immer wieder von den kleinen Monstern Virus und Baktus an einem Auftritt gehindert. Nun setzte er sich aber durch und beglückte uns trotz einer stimmlichen Unpässlichkeit mit seinen Interpretationen. Und die hatten es wie immer in sich. Mit „All right Now“ eröffnete er seinen Floor Spot und ihr könnt euch sicher denken, dass seine stimmliche Unpässlichkeit locker vom Publikum kompensiert wurde. Clever gemacht Lothar. „I’m Not In Love“ erzählt die Flirting Geschichte aus Pennälersicht. Ich liebe dich, ach nein doch nicht, oder vielleicht doch :-). Ok, hier zeigte sich, dass Lothars normale Stimme eine wesentlich bessere Ausdrucksweise vollbringen kann, aber ich finde es toll, sowohl dass, als auch wie Lothar sich aufgerafft hat und in den Folk Club gekommen ist. Mit dem Stück „I Love You“ der Climax Blues Band gab Lothar im wahrsten Sinn des Wortes sein Letztes – danach war er kaum noch fähig zu sprechen. Auch, weil dieses Stück weniger bekannt ist und somit die Last der Interpretation ausschließlich bei ihm lag. Sein Auftritt war toll, und ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn die Stimme wieder voll da ist – vielleicht mal wieder mit einer Tina-Tuner-Imitation???


Es wurde weiter gecovert – diesmal vierstimmig. Wie bereits der Name ausdrückt, interpretieren die 4Tunes (Manfred Weber, Martin Riedel, Jutta Frenken, Ulrike Warendorf )  ihre ausgewählten Stücke vierstimmig choral. Mit Gitarrenbegleitung wurden die Hauptmerkmale der Lieder in Solostimme dargebracht, um dann in Refrain oder Strophe in Mehrstimmigkeit überzugehen. Auf diese Weise wurde das Publikum mit mitsingfähigen bekannten Liedern animiert. „Lady In Black“, wer könnte hier nicht mitsingen. „Smooth Operator“ auch bei diesem Lied bedarf es kaum eines Kommentars. Und zum Abschluss dann noch „Forever Young“ ein Dylan-Song, der von so vielen Künstlern interpretiert wurde, dass sich die 4Tunes nun in eine illustre Reihe aufgenommen fühlen dürfen.


Thomas Monnerjahn – im Folk Club mit unterschiedlichen Stilen bekannt, von Klassik allein über Jazz-, Rag mit Werner Krotz-Vogel (die beiden haben sich im Folk Club kennengelernt) – kam heute mit einer Barbekanntschaft auf die Bühne (sind wir wieder beim Thema Flirt, aber soweit ich es verstanden habe, war diese Bekanntschaft nicht erotisch konnotiert, sondern musikalisch begründet – gilt das als Flirt?). Eric Linfoot ist genauso ein begeisterter Gypsy-Jazz-Gitarrist wie Thomas, und so taten sie sich zu unserer Freude zusammen. Mit den Stücken „Minor Swing“, „La Gitane“  und „Lulu Swing“  zeigten beide ihre Virtuositäten auf den Instrumenten. Mit abwechselnder rhythmischer Begleitung zu, teilweise in atemberaubender Geschwindigkeit gespielten, Soloparts begeisterten sie nicht nur mich, sondern jede und jeden Einzelne(n) im Saal. Und das bei einer menschlichen Bodenständigkeit, die im Künstlerumkreis ihresgleichen sucht – weitere Worte fehlen mir.


Ich weiß nicht, was mich geritten hat, nach diesen sich aneinanderreihenden Höhepunkten des Abends selbst noch auf die Bühne zu gehen – hatte ich es doch zu Beginn des Abends noch kategorisch abgelehnt. Aber da ich sehr glücklich darüber war, in Silke eine frühere Mitmusikerin wieder getroffen zu haben, wollte ich ihr doch kurz aufzeigen, wohin sich meine musikalischen Wurzeln gestreckt  haben. Mit einer Annette (so nennt sich die Darbietung eines einzelnen Liedes im Folk Club), nämlich dem Lied „Augenblick der Liebe“ aus eigener Feder, griff ich das Thema des Abends auf und erntete sogar Höflichkeitsapplaus – da mir Ashleigh Edwards nach dem Konzert aber sagte, dass sie das Lied schön fand, will ich gerne glauben, dass es doch etwas mehr als Höflichkeit war.


Zum Schluss, wie immer, wurde noch dem Patron des Folk Clubs „Jock Stewart“ gehuldigt. Und alle MusikerInnen des Abends kamen mit ihrem oder ohne Instrument auf die Bühne, um gemeinsam mit dem Publikum sich in eine fröhliche und glückliche Ausklingstimmung zu versetzen.


Lest jetzt bitte auch noch diesen letzten Satz – der nächste Folk Club ist am 5. April, und da haben wir wieder einmal Simon Wahl zu Gast. Kommen ist also ein Muss, deshalb


out of the bedroom 

Euer Mario


Donnerstag, 7. März 2024

SONGS, SINGERS AND SURPRISES – FOLK CLUB #144 Review by John Hurd of 3SongsBonn

 John Hurd of 3SongsBonn was present at last week's folk club in Bonn, and it was certainly a stonking great evening with a full crowd despite the vast majority of local transport services being on strike and not running, Despite, or perhaps because of, this, everyone seemed to be quietly but resolutely determine to do their very best to make it a great evening, for themselves and for everyone else, and this they certainly achieved. A big thanks to all of our wonderful performers and another special thanks to our magnificent audience who form the attentive and appreciative deep pile rug for the first Friday of the month musical magic carpet ride that is Folk Club Bonn!


"Read all about it!" :

and even see parts of it here:

https://3songsbonn.com/2024/03/06/songs-singers-and-surprises-folk-club-144/

SONGS, SINGERS AND SURPRISES  – FOLK CLUB #144



and even see great parts of it here:




Surprise even for me, on FCB  #144 night were a couple of "walk-ins" which we were not expecting,
but turned out to be well worth being surprised by, the English duo "Butterfly Moon" comprising Gareth Price-Baghurst and Ash (Ashleigh) Edwards.

There was certainly a whole lot of passion in Ash's voice and Gareth was no slouch on the fretboard!

Well, one of the roles of a folk club is to offer travelling musicians who are just passing through where your folk club happens to be, but, who live far enough away to definitely, not be able to return next month, a spot, in this case, a floor spot, at short notice, in order that they may play that very day. It is a very old unwritten tradition, and one that I myself have taken advantage on many occasions when travelling in the UK. During C-19 we had to cancel many folk club meetings due to social distancing regulations and it is only recently that we have finally worked through the backlog of wishing performers at the folk club. Giving this couple a walk-in spot on the Friday evening was certainly something that no one present in the audience would dispute was a shrewd move. 

For the uninitiated here is Barry's original definition of a "Walk-in" which you can find here under FAQs on the blog;

QUOTE
What is a Walk-In?
Walk-In is someone who we have never had on the programme before, who walks in and says they want to do a Floor Spot. They have priority and almost always get to play. (Even if some of the planned spots have to be postponed or shortened.)
UNQUOTE

So for performers, this is one of the reasons why you never received a guaranteed number of songs on an evening,
such as 2-3 songs,  instead of three songs. This allows us the opportunity, albeit rarely used, to shorten your performance on an evening, if the need should arise, for whatever reason. It's nothing personal, it just gives us the flexibility to make each evening as wonderful and memorable as humanly possible.

So a shout out now to Monica!  Who ever and where ever she is. All we know is her name and the fact that she is a lady with short hair and we do not think that she was present at FCB # 144 in March.   Well, dear Monica do come along to FCB # 145 in April and collect your prize of a year's free admission to Bonn folk club for your sterling efforts in introducing Butterfly Moon to us. You spotted Gareth and Ash busking in Bonn city centre on Friday morning of the 01.03.24 and you were sufficiently impressed and told them with such conviction, that whatever they did, they should contact Folk Club Bonn, that was meeting the very same evening. This they duly did, and the rest, as they say, "is history".

Dienstag, 5. März 2024

Folk Club Bonn # 144 Friday 01.03.24

 Well, we had a full house at Bonn folk club last Friday, and that despite a strike by local transport employees meaning that trams and busses were not running,





Bonn Choro were in full swing here culminating in voracious applause!


In fact the turnout was so good and the quality of the musicians was such that we are seriously considering writing to the unions responsible for calling strikes, to see if they could exclusively strike on the first Friday of the month in future as we seem to be now well able to deal with the problem.
 
The evenings theme was "flirting" and this not only occurs between human beings and also with some animals, but a lesser known incidence of flirting occurs between letters of the alphabet. The Bonn folk club is predominantly a live acoustic music venue, but we have been known in the past to also present poetry and spoken word on occasions and here is a short poem describing flirting between the 8th and 23rd letters of the English alphabet:


H“ looks for „W“

Aitch looks for double-u


In a few centuries hence or hither

This will seem quite a normal thing to do

Just at this moment in time

It's a temporal problem

A time spart


Hence, whence or whither

is an unusual thing to do

We must introduce an „H“ (aitch)

To a „W“ (double-u)


In the meantime

we are here, from

whence we came

going to times and places hence


A silent aitch, looking for 

an amiable double you.



John Harrison


Freitag, 1. März 2024

Folk Club Bonn # 144 Friday 01.03.24

 Folk Club Night tonight there are problems with a local transport strike in Bonn this evening (Just like last month's folk club in fact!) However, despite this we had over 60 people in February, and maybe more tonight? One tip for people travelling from the north or south to the folk club DB is still running normally, so if you alight at the station Bonn UN campus just to the south of Bonn, it's a short walk to the folk club.

For those coming from the east and west, it's "on your bikes" I'm afraid, otherwise you could always club together with friends and neighbours and splash out on a taxi!

See you laters alligators!


Folk Club Night heute Abend gibt es Probleme mit einem Nahverkehrsstreik in Bonn heute Abend (genau wie der Folk Club im letzten Monat in der Tat!) Trotzdem hatten wir über 60 Leute im Februar, und vielleicht mehr heute Abend? Ein Tipp für Leute, die aus dem Norden oder Süden zum Folkclub anreisen: Die DB fährt immer noch ganz normal. Wenn Sie also am Bahnhof Bonn UN campus im Süden von Bonn aussteigen, ist es nur ein kurzer Spaziergang zum Folkclub.

Für diejenigen, die aus dem Osten und Westen kommen, heißt es leider "auf die Räder", ansonsten könnt ihr euch mit Freunden und Nachbarn zusammentun und euch ein Taxi leisten!

Bis später Alligatoren!

Gruß,

John Harrison

Sam Robb rocking Kater 26 on Thursday evening. come and check him out at Bonn folk club this evening without amps, mics and speakers, unplugged and totally acoustic. He will be supported  by some surprise guests too. Everything bodes well for a wonderful first Friday!


Folk Club Bonn # 144 in March

 Dear Folk Club friends,


Friday, 01 March 2024 will see the 144th edition of the
Bonn Folk Club.
The theme of the evening is "Flirting, flirting, flirting, and flirting".

A certainly inexhaustible theme for the evening's artists.
The evening is a Singers' Night with a somewhat more extensive performance by Sam Robb from Cologne. Sam has followed in the footsteps of his father Matthew (also characterised as a "Yorkshireman from Cologne"), who has often performed at the Folk Club. Sam has also performed at the Folk Club, most recently in December 2023, and the programme is rounded off by numerous artists from the local area
As always, let yourself be surprised and enjoy the evening!

Here are the most important dates again:

Date: Friday 1st March 2024

Start: 7.00 pm until probably 10.00 pm. The hall is open from 5.00 pm and offers the opportunity to have a cosy meal and drink before the concert. If you arrive early, you can also sit in the front row.

Venue: Dotty's Sports Bar and Restaurant (public clubhouse of the Bonn Tennis and Hockey Club - BTHV), Christian-Miesen-Straße, 53129 Bonn (Dottendorf)

Furthermore, admission is free as always

Preview for 05 April 2024:
Theme of the evening: "Musical journey to different countries"; Featured Artist: Guitar virtuoso
Simon Wahl from Vienna.

And another little tip: If you would like to hear Sam Robb before the Folk Club, you have the opportunity to do so on Thursday 29 February from 8 pm at Kater 26 Römerstraße 26, 53111 Bonn. The "Kater" will also be serving a well-crafted Pilsener Urquell and delicious Czech wines.





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Liebe Folk-Club-Freunde,

am Freitag, den 01. März 2024 gibt es die 144. Ausgabe des Folk Clubs.

Das Thema des Abends lautet „Flirten, Kokettieren, Turteln, Anbändeln“. Ein sicher unerschöpfliches Thema für die Künstler des Abends.

Der Abend ist eine Singers‘ Night mit einem etwas umfangreicheren Auftritt von Sam Robb aus Köln. Sam ist in die Fußstapfen seines Vaters Matthew (auch charakterisiert als „Yorkshireman from Cologne“) getreten, der bereits des Öfteren im Folk Club aufgetreten ist. Auch Sam war bereits im Folk Club zu hören, zuletzt im Dezember 2023. Das Programm wird abgerundet durch zahlreiche Künstler aus dem näheren Umkreis

Lasst euch wie immer überraschen und genießt den Abend!

Hier wieder die wichtigsten Daten:

Datum: 01. März 2024

Beginn: 19.00 Uhr bis voraussichtlich 22.00 Uhr. Der Saal ist ab 17.00 Uhr geöffnet und bietet die Möglichkeit, vor dem Konzert gemütlich zu speisen und zu trinken. Wer früh kommt, kann zudem in der ersten Reihe sitzen.

Ort: Dotty’s Sports Bar und Restaurant (Öffentliches Vereinshaus des Bonner Tennis- und Hockey-Vereins – BTHV), Christian-Miesen-Straße, 53129 Bonn (Dottendorf)

Ferner der Eintritt ist wie immer frei, aber den Abend nie umsonst

Vorausschau für den 05. April 2024:

Thema des Abends: „Musikalische Reise in verschiedene Länder“; Featured Artist: Der Gitarrenvirtuose SimonWahl aus Wien.

Und noch ein kleiner Hinweis: Wer Sam Robb schon vor dem Folk Club hören möchte, der hat dazu Gelegenheit am Donnerstag, den 29. Februar ab 20 Uhr im Lokal Kater26, Römerstraße 26, 53111 Bonn. Zudem gibt es im „Kater“ ein gepflegtes Pilsener Urquell und leckere tschechische Weine.



Donnerstag, 29. Februar 2024


 Live Music tonight Thursday 29.02.24 in Kater 26 in the Römerstraße 26, 5311 BONN from 20:00 to 22:00 hrs with Sam Robb

Dienstag, 27. Februar 2024

Detlefs Bericht über den Folk Club Nr. 143 am 2. Februar 2024


Accents and dialects at Folk Club No. 143 in February 2024

Although the evening's theme fits in with the fifth season, it shouldn't be limited to the Rhenish dialect. And if you deal with dialects, what can you do with dialects in languages that you only speak partially (English) or not at all (almost all other languages) anyway? In any case, the topic was worth a try, and we think it produced some nice results.

As always, we started with John Harrison, who catapulted us into the center of today's topic with a poem by the Scottish national poet Robert Burns. Not only does the Scottish dialect make the spoken word difficult to understand for non-Scots (not to mention non-native English speakers), but there are also expressions that hardly anyone south of the Tweed knows, and some of these expressions have also gone out of fashion since the 18th century. The poem is about a mouse that a plowing farmer pulls out of the ground during his work. In the fall, of all times, when it gets colder, her home is damaged. Thank goodness John has mercy on the poor listeners and recites the poem again in "decent" English. A little further south on the island lies Yorkshire, whose dialect is also quite something. With Elena's support, John presented a short scene set in a pub in the 1970s. "Yorkshire Lament" is the name of the text, in which the poor guest complains to the landlady about the beer being too thin and only receives a snotty reply. Elena plays the prickly pub landlady. You'd expect the English to be a little more dignified, wouldn't you? Not at all, it's all just euphemistic prejudices

Gert Müller, our faithful cultivator of the Bonn dialect, took us into the realm of the Bible with stories from Jesus' life. At a pig's gallop, we went through the first episodes of Jesus' life as an adult up to the miracle of the wedding at Canaan. Yes, that's how fun it is to read the Bible - delicious! Here again the Rhinelanders had the advantage. That's the way it is with dialects - rather incomprehensible sounds for foreigners.

Anke and Jörg Bohnsack then whisked us off to Germany's north: "Snuten un Poten", or pig's snouts and little paws,(trotters) is a Hamburg dish for poor people about which the Wolf brothers wrote a popular song at the beginning of the 20th century that is considered Hamburg's secret anthem. As true "Kinners vun de Waterkant", Anke and Jörg had no problems performing the song in genuine Hamburg dialect - a real treat. Here is the chorus to read:

Dat sind de

Snuten un Poten,

Dat is'n fein Gericht,

Arften and beans,

There's nothing better.

Spickool and Klüten

And then a potato there,

Oh kids, kids, what a meal!

Long and hard to!

"Lütt Anna Susanna" is another humorous song that describes courtship in earlier times. It gets down to the nitty gritty. The mother brings the bachelors into the house, and where they are not knowledgeable enough, e.g. when it comes to dancing and kissing, they have to be helped along by suitable means. As a finale, Anke and Jörg presented another Hamburg classic: "Rolling Home" or "Dor fohr vun Hamborg mol so'n olen Kassen". This was an opportunity for the audience to sing along to the well-known refrain "Rolling home, Rolling home, Rolling home across the sea". It sounded like a real shanty choir - heart-wrenching! The well-known song "Dat du mien Leevsten büst", which Hans Ihnen introduced to you, also comes from the north. Because Hans is also a real boy from the North Sea, the lyrics sound really authentic.

Peter Bachmann also joined in seamlessly with the North German series with "Min Jehan", the longing, beautifully set poem by Klaus Groth, which was published in the poetry collection "Quickborn" in 1852. In it, Klaus Groth describes his grief over his irretrievably lost childhood in his native Dithmarsch alongside his friend Johann (Jehan). A little side note: The Germanist Groth, who had dedicated himself to the preservation and revival of the Low German language, also came to Bonn on a trip in 1855, where the Faculty of Philosophy at our university awarded him an honorary doctorate. Klaus Groth, the great dialect poet, is therefore also from Bonn! Yes, and that is a fitting transition for the two songs that followed, which Peter presented to us in Cologne dialect: "Hallelujah op Kölsch" and "Su vill Zick is zerronne" by Gerd Köster and Frank Hocker. Peter also presented a short ode to Frank Hocker, who died in October last year.

John Hay immediately redefined High German as a dialect (the one from Hanover). That's one way of looking at it, and if you think about it carefully, it's certainly correct. Although there is also a Platt in Hanoverian (fragments of it can be found in Wilhelm Busch, for example, in Max and Moritz: Farmer Mecke in the last stroke: "Zapperment! Dat Ding werd lichter" and "wat geiht meck dat an"), the pronunciation of High German between Celle and Göttingen sounds rather "neutral", Hanoverian dialect in fact! Yes, and it was in this dialect that he presented his song "Land der Dichter und Denker" about the light and dark sides of his chosen homeland. He underlined the whole thing on the guitar with the instrumental accompaniment of Bach's "Jesus bleibet meine Freude" (BWV 147). Bach's almost original version is the Air on the G string, which is an arrangement by August Wilhelmi of the second movement of the original Bacchic orchestral suite number 3 in D major (BWV 1068). John, who has been devoting himself more intensively to Bach's music for some time now, mastered the guitar version with bravura. His love song "Ich sag's mit Bach, ich sag's mit Pachelbel" is also based on the melodies of the musical baroque princes, a wonderful arrangement of the well-known motifs of the two composers for his musical declaration of love - to his own wife.

Rainer Goetzendorf, also no stranger to the Folk Club, delighted the audience with Hannes Wader's popular song "Heute hier, morgen dort" - ideal for singing along. Like John Hay, he also had a musical declaration of love to his wife in his luggage: the song he wrote himself with a look back at the many years they spent together "Do you know how in love we were back then?" - touching!

The featured artist of the evening was Shay McVeigh. As an Irishman (from Belfast in Northern Ireland), he didn't need to make any special effort to do justice to the theme of the evening with his pronunciation in all his songs. Shay only performed songs by other authors and did so with perfect guitar mastery and fine fingerpicking. It was a pleasure to listen to him, even if - I hope this small remark is allowed - the lyrics of the songs sung by him were hardly understandable, at least for listeners who do not call English their mother tongue. Yes, unfortunately Shay is not the only one who seems to mumble during both the songs and the announcements. Take comfort, at least with Shay's songs you can read all the lyrics on the Internet. I'll give you the titles here:

There were in the first set: "Cinema"; by the band Blue Rodeo from Canada, "Wish It Was True"; by The White Buffalo, alias Jacob Aaron Smith (the songs were played in the TV series "Sons of Anarchy"), "Boston" by Mick Flannery. The second set after the break featured "Pablo Picasso" by Citizen Cope (a song about a vagrant who falls in love with the woman on a poster and tries to ensure that the poster is preserved - impressive).  "Agony" by Ezio (Ezio Lunedei and his partner Mark Booga), "Letter To Madeline" by Ian Noe, "Millionaire" by David Olney. Somewhat better known were "Girl From The North" by Bob Dylan and "Sam Stone" by John Prine, the devastating song about a Vietnam veteran who becomes addicted to morphine because of the pain of his wounds and dies as a result. As encores, he played the hobo song "Lawless Soirez" by Gill Landry and "The Near Dearly Departed" by the group Rawlins Cross. Wow, an impressive repertoire of unusual songs.

But your chronicler has skipped the performances before Shay's second appearance here, and they were nothing to sneeze at either:

John Harrison, who had exclusively performed poetry at the beginning of the evening, now presented two more songs, accompanied by Christoph Thiebes' virtuoso harmonica: The first was the blues "Stack O'Lee" by John S. Hurt from 1928 (Hurt with a t, not to be confused with our English court reporter John Hurd with a d). The song is also spelled Stagger Lee, Stagolee or Stack a Lee. It's about a man who shoots his friend on a trivial occasion. According to John, however, the story ends well: The murderer is caught and hanged - well, good is something else. After all, in the historically authenticated story - which can be read in The St. Louis Globe Democrat 1895 - the villain was "only" sentenced to prison and died of tuberculosis in jail. The American balladeer had slightly altered the story. The more drastic version works better. Another song from the early days of the blues is "Keep Your Hands Off Her" by old master Leadbelly alias Huddie Ledbetter, which got the audience moving gently with its refreshing rhythm. Christoph's phenomenal harmonica accompaniment made a significant contribution to this.

This wasn't Helge Kirscht's first appearance at the Folk Club, but who remembers his performance in November 2015 without looking it up? Helge's specialty is funny or thoughtful songs in German, sometimes with a "stolen" melody. The song "Smile" has an English title and an English chorus ("Why don't you like my smile?"), but the lyrics themselves are an uplifting German tune. Everything goes wrong, but the hero doesn't lose his cool. We like to remember songs with a similar theme: Jürgen von der Lippe once sang "Guten Morgen, liebe Sorgen" or Bobby McFerrin "Don't Worry, Be Happy" - very uplifting! To the tune of Phil Collins' "Another Day In Paradise", Helge wrote the song "Frankfurt West" about the dreary working day in Frankfurt. But it could also be somewhere else. Bill Ramsey's funny song "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett" from 1962 brought back memories of our childhood. This was Helge's contribution to the evening's theme, as Bill Ramsey's trademark was his pronounced American accent, which he probably cultivated - delicious.

Gert Müller then took us back to the Rhineland - but only in terms of dialect. His story was of course set in the Holy Land again. With the poem "Jesus lööv övver dat Wasser", he then told us how the story of Jesus' walk across the water on the Sea of Galilee really happened: "Miracles my ass - Jesus only knew where the rocks were just below the surface of the water.

So now there was another little trip north with Mario Dompke, who grew up in northern Germany but not quite so far north where his songs are set. "Hey mien Deern" is a song he wrote himself about a good friend from Aurich who used to maltreat him with her Low German. "Trina kumm mal vör de Dör" in Low German is a folk song that originated in a different region depending on the source, but they are all located on the German coast. During the song, Mario, who accompanied himself on the forest zither, received guitar support from Hans Ihnen. Compliments for Mario's cute interludes on the forest zither. The blessed Steve Perry, who once introduced the forest zither to the Folk Club, will certainly have applauded at the Himmelspöötzje. Finally, the most famous of all German sea shanties was not to be missed: "De Hamborger Veeermaster". "Blow, boys blow, for Californio" then rang out from the throats of the large shanty choir - wonderful fun. Shay McVeigh then performed, but we've already seen that (see above).

The obligatory exercise at the end of the evening was the tribute to the patron saint of the Folk Club, Jock Stewart.

See you again on Friday, March 1st at a Singers' Night with an extensive program and a somewhat longer performance by Sam Robb.

 

Akzente und Dialekte im Folk Club Nr. 143 im Februar 2024

Das Thema des Abends passt zwar in die fünfte Jahreszeit, aber es sollte ja nicht auf den rheinischen Dialekt beschränkt sein. Und wenn man sich mit Dialekten beschäftigt, was kann man dann mit Dialekten in Sprachen anfangen, die man ohnehin nur teilweise (Englisch) oder gar nicht (fast alle anderen Sprachen) beherrscht. Auf jeden Fall war das Thema einen Versuch wert, und wir denken, es hat auch einige schöne Ergebnisse hervorgebracht.

Den Start machte wie immer John Harrison, der uns mit einem Gedicht des schottischen Nationaldichters Robert Burns ins Zentrum des heutigen Themas katapultierte. Nicht nur macht der schottische Dialekt das Gesprochene für den nicht-Schotten (ganz zu schweigen von nicht-englisch-Muttersprachlern) schwer verständlich, hinzu kommen Ausdrücke, die kaum jemand südlich des Tweed kennt, und manche dieser Ausdrücke sind zudem seit dem 18. Jahrhundert aus der Mode gekommen. Das Gedicht handelt von einer Maus, die ein pflügender Landmann bei seiner Arbeit aus der Erde holt. Ausgerechnet im Herbst, als es kälter wird, wird ihr Zuhause ramponiert. Gottseidank hat John ein Einsehen mit den armen Zuhörern und trägt das Gedicht nochmals in „anständigem“ Englisch vor. Etwas weiter südlich auf der Insel liegt Yorkshire, dessen Dialekt es ebenfalls in sich hat. John präsentierte mit Elenas Unterstützung eine kleine Szene, die in einem Pub in den 1970er Jahren spielt. „Yorkshire Lament“ heißt der Text, in dem sich der arme Gast bei der Wirtin über das zu dünne Bier beschwert und nur eine pampige Antwort bekommt. Elena spielte dabei die kratzbürstige Kneipenwirtin. Eigentlich stellt man sich doch den Umgang der Engländer ein wenig gediegener vor, oder? Von wegen, alles nur euphemistische Vorurteile.

Gert Müller, unser treuer Kultivator der Bonner Mundart, entführte uns nun ins Reich der Bibel mit Geschichten aus Jesus‘ Leben. Im Schweinsgalopp ging es durch die ersten Episoden in Jesus‘ Leben als Erwachsener bis zum Wunder der Hochzeit von Kanaa. Ja, so macht es Spaß, in der Bibel zu lesen – köstlich! Hier waren nun wieder die Rheinländer im Vorteil. So ist das nun einmal mit den Dialekten – für Auswärtige eher unverständliche Töne.

Ab in Deutschlands Norden entführten uns sodann Anke und Jörg Bohnsack: „Snuten un Poten“, also Schweineschnauzen und Pfötchen, das ist ein Hamburger Armeleutegericht, über das die Gebrüder Wolf Anfang des 20. Jahrhunderts einen Gassenhauer geschrieben haben, der als Hamburgs heimliche Hymne gilt. Als echte Kinners vun de Waterkant hatten Anke und Jörg auch keine Probleme, das Lied in unverfälschtem Hamburger Dialekt vorzutragen, ein Hochgenuss. Hier der Refrain zum Nachlesen:

Dat sind de
Snuten un Poten,
Dat is’n fein Gericht,
Arften und Bohnen,
Wat Scheun’res gifft dat nicht.
Spickool und Klüten
Und denn een Kööm dorto,
O Kinners, Kinners, wat’n Eten!
Lang man düchtig to!

„Lütt Anna Susanna“ ist ein weiteres humorvolles Lied, das die Brautwerbung in früheren Zeiten beschreibt. Dabei geht es ziemlich deftig zur Sache. Die Mutter holt die Junggesellen ins Haus, und wo sie nicht sachkundig genug sind, z.B. beim Tanzen und Küssen, da muss mit geeigneten Mitteln nachgeholfen werden. Als Abschluss präsentierten Anke und Jörg einen weiteren Hamburger Klassiker: „Rolling Home“ oder „Dor fohr vun Hamborg mol so´n olen Kassen“. Das war eine Gelegenheit für das Publikum, den bekannten Refrain „Rolling home, Rolling home, Rolling home across the sea“ mitzusingen. Das klang schon wie ein richtiger Shantychor – herzergreifend!

Ebenfalls aus dem Norden kommt das bekannte Lied „Dat du mien Leevsten büst“, das Hans Ihnen vorstellte. Weil auch Hans ein waschechter Junge von der Nordsee ist, klingt der Text wirklich authentisch.

An die norddeutsche Serie schloss sich auch Peter Bachmann nahtlos mit „Min Jehan“, dem sehnsuchtsvollen, wunderschön vertonten Gedicht von Klaus Groth an, das im Gedichtband „Quickborn“ 1852 veröffentlicht wurde. Klaus Groth schildert darin seine Trauer über die unwiederbringlich vergangene Kindheit in seiner Dithmarscher Heimat an der Seite seines Freundes Johann (Jehan). Kleine Info am Rande: Der Germanist Groth, der sich der Erhaltung und Belebung der niederdeutschen Sprache verschrieben hatte, kam 1855 auf einer Reise auch nach Bonn, wo ihm die Philosophische Fakultät unserer Universität die Ehrendoktorwürde verlieh. Klaus Groth, der große Mundartdichter ist somit quasi auch Bonner! Ja, und das ist eine passende Überleitung für die anschließenden zwei Lieder, die Peter uns in Kölnischer Mundart vorstellte: „Hallelujah op Kölsch“ und „Su vill Zick is zerronne“ von Gerd Köster und Frank Hocker. Peter präsentierte damit auch eine kleine Ode an den im Oktober vorigen Jahres verstorbenen Frank Hocker.

John Hay definierte gleich mal Hochdeutsch zu einem Dialekt (den aus Hannover) um. Ist ja auch eine Sichtweise, und wenn man es genau bedenkt, auch sicherlich richtig. Obwohl es auch im Hannöverschen ein Platt gibt (Fragmente daraus lassen sich bei z.B. Wilhelm Busch finden u.a. in Max und Moritz: Bauer Mecke im letzten Streich: „Zapperment! Dat Ding werd lichter“ und „wat geiht meck dat an“), klingt zwischen Celle und Göttingen die Aussprache des Hochdeutschen eher „neutral“, Hannoveraner Dialekt eben! Ja und in diesem Dialekt präsentierte er uns sein Lied „Land der Dichter und Denker“ über die Licht- und Schattenseiten seiner gewählten Heimat. Das Ganze untermalte er auf der Gitarre mit der Instrumentalbegleitung von Bachs „Jesus bleibet meine Freude“ (BWV 147). Bach fast in Originalversion ist die Air auf der G-Saite, die eine Bearbeitung von August Wilhelmi des zweiten Satzes der ursprünglichen bacchischen Orchestersuite Nummer 3 in D-Dur (BWV 1068) darstellt. John, der sich seit einiger Zeit intensiver der Musik Bachs widmet, meisterte die Gitarrenversion mit Bravour. Ebenfalls angelehnt an die Melodien der musikalischen Barockfürsten ist sein Liebeslied „Ich sag’s mit Bach, ich sag’s mit Pachelbel“, eine herrliche Bearbeitung der bekannten Motive der beiden Komponisten für seine musikalische Liebeserklärung – an die eigene Frau.

Rainer Goetzendorf, auch schon kein Unbekannter mehr im Folk Club, beglückte das Publikum mit dem Gassenhauer von Hannes Wader „Heute hier, morgen dort“ – ideal zum Mitsingen. Ähnlich wie John Hay hatte er auch eine musikalische Liebeserklärung an seine Frau im Gepäck: das Lied aus eigener Feder mit einem Rückblick auf die vielen gemeinsamen Jahre „Weißt du, wie verliebt wir damals waren?“ – anrührend!

Der Featured Artist des Abends war Shay McVeigh. Als Ire (aus dem nordirischen Belfast) brauchte er sich nicht besonders anzustrengen, um mit seiner Aussprache bei all seinen Liedern dem Thema des Abends gerecht zu werden. Shay stellte ausschließlich Lieder anderer Autoren vor und dies mit perfekter Gitarrenbeherrschung und feinem Fingerpicking. Es war ein Genuss, ihm zuzuhören, auch wenn – ich hoffe, die kleine Anmerkung sei erlaubt – die Texte der Lieder von ihm gesungen zumindest für Zuhörer, die Englisch nicht ihre Muttersprache nennen, kaum zu verstehen waren. Ja, leider ist Shay nicht der Einzige, bei dem Genuschel sowohl bei den Liedern als bei der Ansage der Lieder zum guten Ton zu gehören scheint. Tröstet euch, zumindest bei Shays Liedern könnt ihr alle Texte im Internet nachlesen. Ich nenne euch hier die Titel:

Es waren im ersten Set: „Cinema“; von der Band Blue Rodeo aus Kanada, „Wish It Was True“; von The White Buffalo, alias Jacob Aaron Smith (die Songs wurden in der Fernsehserie „Sons of Anarchy” gespielt), „Boston“ von Mick Flannery. Im zweiten Set nach der Pause gab es „Pablo Picasso“ von Citizen Cope (ein Lied über einen Stadtstreicher, der sich in die Frau auf einem Plakat verliebt und durchsetzen will, dass das Plakat erhalten bleibt – beeindruckend).  „Agony“ von Ezio (Ezio Lunedei und dessen Partner Mark Booga), „Letter To Madeline“ von Ian Noe, „Millionaire” von David Olney. Etwas bekannter waren „Girl From The North” von Bob Dylan und „Sam Stone” von John Prine, das niederschmetternde Lied über einen Vietnamveteranen, der wegen seiner Verwundungsschmerzen morphiumabhängig wird und daran zugrunde geht. Als Zugaben spielte er den Hobo-Song „Lawless Soirez” von Gill Landry und „The Near Dearly Departed” von der Gruppe Rawlins Cross. Wow, ein beeindruckendes Repertoire an nicht alltäglichen Liedern.

Aber euer Chronist hat hier die Vorträge vor Shays zweitem Auftritt übersprungen, und die waren auch nicht zu verachten:

John Harrison, der am Anfang des Abends ausschließlich Gedichte zu Gehör gebracht hatte, präsentierte nun noch zwei Lieder und wurde dabei von Christoph Thiebes virtuos auf der Mundharmonika begleitet: Den Anfang machte der Blues „Stack O’Lee“ von John S. Hurt aus dem Jahr 1928 (Hurt mit t, nicht zu verwechseln mit unserem englischen Hofberichterstatter John Hurd mit d). Das Lied wird auch Stagger Lee, Stagolee oder Stack a Lee geschrieben. Es handelt davon, dass ein Mann seinen Freund nach einem nichtigen Anlass kurzerhand erschießt. John zufolge geht die Geschichte aber gut aus: Der Mörder wird gefasst und gehängt – na ja, gut ist etwas anderes. Immerhin, in der historisch verbürgten Geschichte – nachzulesen in The St. Louis Globe Democrat 1895 – wurde der Bösewicht „nur“ zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und starb im Kittchen an Tuberkulose. Der amerikanische Bänkelsänger hatte die Geschichte leicht abgewandelt. Die drastischere Variante macht sich nun mal besser. Ein weiteres Lied aus der Frühzeit des Blues ist „Keep Your Hands Off Her“ von Altmeister Leadbelly alias Huddie Ledbetter, das mit seinem erfrischenden Rhythmus die Zuhörer in sanfte Bewegung brachte. Dazu trug Christophs phänomenale Mundharmonikabegleitung nicht unwesentlich bei.

Helge Kirscht trat zwar nicht zum ersten Mal im Folk Club auf, aber wer erinnert sich noch ohne nachzuschauen an seinen Auftritt im November 2015? Helges Spezialität sind witzige oder nachdenkliche Lieder auf Deutsch, manchmal mit „geklauter“ Melodie. Das Lied „Smile“ hat zwar einen englischen Titel und auch einen englischen Refrain (Why don’t you like my smile?“), der Text an sich hingegen ist eine Aufmunterung auf Deutsch. Alles geht schief, aber der Held lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Wir erinnern uns gern an Lieder mit ähnlichem Thema: Jürgen von der Lippe sang einst „Guten Morgen, liebe Sorgen“ oder Bobby McFerrin „Don’t Worry, Be Happy“ – sehr aufmunternd! Zur Melodie von Phil Collins‘ „Another Day In Paradise“ dichtete Helge das Lied „Frankfurt West“ über den tristen Arbeitsalltag in Frankfurt. Es könnte aber auch anderswo sein. Erinnerungen an unsere Kindheit rief danach das lustige Lied von Bill Ramsey „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ aus dem Jahr 1962 hervor. Damit hatte Helge auch seinen Beitrag zum Thema des Abends geleistet, denn Bill Ramseys Markenzeichen war der ausgeprägte und vermutlich von Ramsey besonders gepflegte amerikanische Akzent – köstlich.

Zurück ins Rheinland – aber nur in Bezug auf den Dialekt – führte uns dann erneut Gert Müller. Seine Geschichte spielte natürlich wieder im Heiligen Land. Mit dem Gedicht „Jesus lööv övver dat Wasser“ erzählte er uns dann, wie sich die Geschichte am See Genezareth mit Jesus‘ Gang über das Wasser wirklich abgespielt hatte: Von wegen Wunder – Jesus wusste nur, wo die Felsen dicht unter der Wasseroberfläche waren.

So, jetzt gab es noch mal einen kleinen Zug nach Norden mit Mario Dompke, der zwar im nördlichen Deutschland aufgewachsen ist aber nicht ganz so weit nördlich dort, wo seine Lieder verortet sind. „Hey mien Deern“ ist ein Lied aus eigener Feder über eine gute Freundin aus Aurich, die ihn in früheren Zeiten mit ihrem Plattdeutsch traktiert hatte. „Trina kumm mal vör de Dör“ in plattdeutscher Sprache ist ein Volkslied, dessen Ursprung je nach Quelle in einer anderen Gegend angesiedelt wird, alle liegen sie aber an der deutschen Küste. Bei dem Lied erhielt Mario, der sich auf der Waldzither begleitete, Gitarrenunterstützung von Hans Ihnen. Kompliment für Marios niedliche Zwischenspiele auf der Waldzither. Der selige Steve Perry, der die Waldzither einst im Folk Club eingeführt hat, wird sicher am Himmelspöötzje Beifall geklatscht haben. Zum Schluss durfte der bekannteste aller deutschen Seeshantys nicht fehlen: „De Hamborger Veeermaster“. „Blow, boys blow, for Californio“ erklang es dann aus den Kehlen des großen Shantychores – ein wunderbarer Spaß. Hernach trat Shay McVeigh auf, aber das hatten wir ja schon (siehe oben).

Pflichtübung zum Abschuss des Abends war die Huldigung an den Patron des Folk Clubs, Jock Stewart.

Auf Wiedersehen am Freitag, den 1. März bei einer Singers‘ Night mit umfangreichem Programm und einem etwas längeren Auftritt von Sam Robb.