Donnerstag, 26. Mai 2016

Detlefs Bilder vom Folk Club Nr. 69 am 6. Mai 2016

Gespanntes Publikum

John Harrison


Paolo Pacifico

Dieter Haring rezitiert Gedichte


Steve Perry

Dennis Ledermann


GW Spiller

Achim Friker

Justus Gatz

Petites Experiments

Mary Krah




Richard de Bastion




Tom Copson




Brigitta Kragh und Erhard Schwarz




Lothar Prünte alias ELPI


Laurence O'Toole





Die Gemeinde verabschiedet sich mit "Jock Stewart"




Sonntag, 8. Mai 2016

3 Songs Bonn were present at Folk Club Bonn Nr 69

https://3songsbonn.com/2016/05/07/the-last-folk-club/

A wonderful report of a wonderful May evening with plants and animals galore and more than a brace of tubas to celebrate International Tuba Day. There were two very different but both immensely talented English singer/songwriters as featured artists. There was also a splendid wedding to celebrate and towards the end of an action filled evening, what somehow felt rather like a funeral wake for Jock Stewart.

 Nice one John Hurd and superb photos to match, (click on MORE PHOTOS HERE at the bottom of the 3SongsBonn report).

FolkClubMay2016-41

Mittwoch, 4. Mai 2016

Detlefs Bericht vom Folk Club Nr. 68 am 1. April 2016


Folk Club am 1. April 2016 – ... der macht, was er will

Alle Jahre wieder im April ist das Thema des Abends eigentlich klar. Jedoch waren die Beiträge mit Veräppelungscharakter nicht so zahlreich, wie vielleicht zu erwarten – Lieder mit einem irgendwie gearteten Bezug zum April gab es aber in Fülle.
Den Anfang machte John Harrison mit seinem unverwüstlichen Lied – oder ist es doch eher eine Geschichte – über Albert McTavishs Kühlschrank. Die witzige Geschichte – wer den Inhalt wissen will, recherchiere in früheren Folk Club-Berichten – wird erst erzählt (jedes Mal ein wenig anders – Ich habe noch nicht zwei gleiche Versionen gehört) und dann folgt sie musikalisch, aber nur als Instrumental. Zusammen mit Paolo Pacifico gab es dann das etwas traurige Lied „Beeswing“ (Bienenflügel) über das Mädchen, das seine Unabhängigkeit ganz oben an stellt und dafür den eigenen Untergang in Kauf nimmt. Natürlich gab es zum Frühlingsbeginn von John auch ein frühlingshaftes Gedicht über die Magnolien, die die meiste Zeit des Jahres unscheinbar sind und unbeachtet bleiben und sich dann im frühen Frühjahr mit einem Mal zu ungeheurer Pracht entfalten. Das Ganze in deutscher Sprache – bravo John. Das nächste Gedicht widmet sich eher dem Vergehen als dem Werden und hätte somit besser in den Herbst gepasst. Aber eindrucksvoll von John vorgetragen gestatten wir es auch für den April: „Do Not Go Gentle Into That Good Night“ lautet der Titel des Gedichtes von Dylan Thomas, dem ebenso begabten wie versoffenen walisischen Dichter aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Thomas, der nur 39 Jahre alt wurde, schrieb das Werk am Totenbett seines Vaters. Das Können des Mannes beeindruckte einen anderen Herrn namens Robert Allen Zimmerman so sehr, dass er sich fortan Bob Dylan nannte. An den geheimnisvollen Texten seines Namenspatrons nahm er sich ein gekonntes Beispiel, mit der Liebe zum Alkohol hielt er sich offenbar etwas zurück. Immerhin ist der spätere Dylan inzwischen fast 75 Jahre alt (beim Juni-Folk Club könnt Ihr ihm ein Ständchen bringen, der Geburtstag ist am 24. Mai) und noch immer aktiv. Ein Lied, das eine gewisse Beziehung zu Bob Dylan hat, ist „Isn’t it Grand, Boys“. Johns Aussagen zufolge wurde es u.a. von Joan Baez gesungen, die eine Liebschaft mit Bob Dylan hatte. Das Lied handelt aber, anders als der Titel vermuten lässt, nicht vom Leben und der Liebe sondern vom Sterben. Das Sterben wird aber herrlich auf die Schippe genommen. Der Text („And always remember: The longer you live, the sooner you’ll bloody well die“) erinnert ein wenig an den Filmtitel „Wer früher stirbt, ist länger tot“. Das witzige Lied stammt im übrigen nicht von Ihrer Hoheit Joan Baez, sondern ist ein Traditional. Eine deftige Interpretation bietet die irischen Gruppe „The Clancy Brothers and Tommy Makem“ aus den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. John und Paolo ergänzten sich beim Singen in unnachahmlicher Weise – fröhlicher Applaus. Ein richtiger Blues darf aber bei John und Paolo nicht fehlen: „Black Bottom“ erzählt die Geschichte der armen (schwarzen) Leute, die am Fluss leben müssen, weil dort im Überflutungsgebiet (Black Bottom), die Grundstücke billiger sind. Toll gesungen und gespielt mit klasse Mundharmonikariffs von Paolo.
Mit Gedichten ging es weiter mit unserem Rezitationskünstler Dieter Faring. Sein selbst geschriebenes Gedicht über die beiden Kater, die sich in einer Aprilnacht an eine weiße Katze ranmachen, ist immer wieder ein Knaller. Das Gedicht über die Fliegen und die Mücken widmete er speziell Steve, der, so Dieter, eigentlich keiner Fliege etwas zuleide tun könne. Der Zoologieprofessor, dem die Mücke ziemlich zugesetzt hatte, behilft sich dann tatsächlich doch damit, die Mücke durchs offene Fenster zu verjagen. Dass dies aber ausgerechnet im April stattgefunden haben soll, ist vermutlich unserem heutigen Thema geschuldet. Die Mücken lassen sich mit ihrem Unwesen normalerweise etwas Zeit und plagen uns erst in späteren Monaten.
Eine kleine Gedächtnisstunde für den kurz zuvor verstorbenen Keith Emerson, dem Kopf der legendären Band Emerson, Lake and Palmer, präsentierte John Hurd flankiert von Paolo Pacifico und John Harrison. „Lucky Man“ heißt das allseits bekannte Lied.
Bob Marabito wurde bei seinem Lied tatkräftig von Steve Perry unterstützt, denn Regine Mertens, Uta Schäfer und Karin Schüler sind der Meinung „Hit the Road, Jack“ – ein munterer musikalischer Spaß.
Als Quartett fanden sich danach Mario Dompke, Paolo Pacifico, John Harrison und Jörg Bohnsack zusammen. „Angel from Montgomery“ von John Prine war ihr Lied, dass herrlich melodisch und melancholisch daherkommt.
Mal etwas Deutsches boten Anke und Jörg Bohnsack, die immer wieder schöne plattdeutsche Lieder aus ihrer norddeutschen Heimat zum Besten geben. „Lütt Matten, de Has“ erzählt die Geschichte vom leichtsinnigen Hasen, der tanzen will und am Ende vom Fuchs gefressen wird. Das Leben ist grausam. „An de Eck steit’n Jung mit’n Tüdelband“ ist ein Hamburger Gassenhauer, der einen lustigen Text und eine fröhliche Melodie hat, aber mit einer bewegten und durchaus traurigen Geschichte verknüpft ist. Der jüdische Textdichter Ludwig Wolf überlebte die nationalsozialistische Zeit nur mit knapper Not. „You’ve Got to Hide Your Love Away“ ist eines der weniger häufig gespielten aber umso schöneren Lieder der Fabulous Four – wunderbar gesungen und gespielt von den beiden – Applaus!

Als Floor Spot mit einem einzelnen und dazu noch selbstverfassten Lied spielten sich Marie und ihre Begleiterin in die Herzen des Publikums. „You Are Like April“ lautete der Titel des Liedes – Der Bezug zum Thema des Abends wurde zu 100 % erfüllt!

Jutta Mensing ist immer für ein a capella gesungenes Lied gut. Zum Frühlingsbeginn spornte sie das Publikum zum Kanon „Es tönen die Lieder“ an, und das Publikum machte begeistert mit. 

Steve Perry hat ebenfalls immer eine Überraschung auf Lager. Nachträglich zum Namenstag des Heiligen David, des Schutzheiligen der Waliser am 1. März, hatte er seine bunte Gruppe aus Hausmitbewohnern und Freunden zusammengetrommelt (Bandname „One Night Stand“), um die Walisische Nationalhymne zu singen – toll mit vielen Stimmen und begleitet mit einer Harfe. Wer es genau wissen will: Der Titel der Hymne lautet: „Hen Wlad fy Nhadau“

Bernd Wallau leitete danach die Truppe beim Madrigal von Thomas Morley „April is in My Mistress’ Face“. Das ist ein kunstvoll kompliziertes und verwickeltes Lied, wie es die Madrigale nun mal so an sich haben. „One Night Stand“ machte seine Sache supertoll und erntete einen besonderen Applaus. Nochmal einen Bezug zum April bot das Lied „Little April Shower“, aus dem Disney-Film „Bambi“. Herrlich dabei die Trennung von Männer- und Frauenstimmen.

Ins Deutschland des 19. Jahrhunderts mit literarisch verpackter ironischer Kritik an verschrobenen und eingebildeten Intellektuellen entführte uns Bernd danach. August von Kotzebue, der umstrittene Vielschreiber verfasste einst den Text des Liedes „Gern lachen die Heiden“, und Friedrich Kuhlau lieferte dazu die Melodie. Das Stück stammt aus der weitgehend vergessenen Oper „Die Brillen-Insel“ (ist das nicht ein wahnsinniger Titel für eine Oper?). Aber Bernd Wallau ist ein Meister des Lieder-Ausgrabens, und seine Chöre haben dann ihren Spaß an den ungewöhnlichen Stücken. Erneut großer Applaus an Bernd Wallau und „One Night Stand“.

Karin Schüler und Gerald Löhrer ließen es danach besinnlich angehen. Bei „M’envoyer des fleurs“ (von Sandrine Kiberlaine) konnte Karin ihre herrliche Stimme und Gerald sein gekonntes Gitarrenspiel zur Geltung bringen. Cindy Laupers unsterbliches Lied „Time After Time“ scheint beiden ebenfalls wie auf den Leib geschrieben. Gerald steuert wunderbar sparsame und doch einfühlsame Gitarrenakkorde bei und begleitet Karin gesanglich bei den zweistimmigen Passagen – wunderschön anzuhören. Zum  Thema des Abends steuerten beide das Lied „Girl With April in Her Eyes“ von Chris de Burgh bei. Für meinen Geschmack war dies das schönste der drei Lieder mit wunderbaren zweistimmigen Passagen und kunstvollen Gitarrenriffs – die Rufe aus dem Publikum nach einer Zugabe blieben leider unerhört.

Zum Abschluss des Abends durfte Paolo Pacifico einmal seine Qualitäten als Sänger unter Beweis stellen, am Klavier begleitet von Robert Hrubes aus San Francisco. Von Van Morrison stammten „And it Stoned Me“, „Bring it on Home to Me“ und das geniale „Moondance“. Allseits bekannt waren die Lieder „Don’t Let Me Be Misunderstood“ und „House of the Rising Sun“ von den Animals. Robert sorgte für den perfekten Groove und Paolo erwies sich als ein richtiger Jazzsänger – bitte demnächst mehr davon. 

Auch ein noch so schöner Abend geht einmal zuende, nicht aber ohne ihn mit dem Rausschmeißer „Jock Stewart“ zu verabschieden. Alle Musiker und das Publikum fanden sich wie immer am Schluss der Folk Club-Abende in diesem Lied zusammen. 

Auf Wiedersehen am 6. Mai mit den Featured Artists Tom Copson und Richard de Bastion.

Detlefs Bilder und Zeichnungen von Cornelia Harss vom Folk Club Nr. 68 am 1. April 2016

John Harrison

Zusammen mit Polo Pacifico


Gedichteliebhaber Dieter Faring


Paolo Pacifico, John Harrison und John Hurd


Bob Marabito, Regine Mertens, Uta Schäfer und Karin Schüler

Steven Perry mit walisischer Flagge


Mario Dompke

Jörg Bohnsack, Paolo Pacifico, Mario Dompke und John Harrison


Anke und

Jörg Bohnsack


Marie und ihre Begleiterin

One Night Stand




Gerald Löhrer

Karin Schüler

Robert Hrubes

Paolo Pacifico


Jock Stewart zum Abschied

Zeichnungen von Cornelia Harss