Freitag, 20. Dezember 2024

Marios Bericht vom Folk Club Nr. 152 im Dezember 2024

Dezember, Geschenke, Amerika, Krankheit – der Dezemberfolk Club 2024

Der Dezember 2024 – nicht richtig kalt (manchmal eher Frühling), nicht richtig warm (sogar ein paarmal Frost) – also so richtiges Wetter zum Krankwerden. Was dann auch Einige waren. Ich selbst habe drei Bekannte, die wegen Krankheit nicht kommen konnten. Es war nicht ganz so voll wie sonst (was aber der Stimmung keinen Abbruch tat). Wenn wir diese Situation mit dem Motto in Verbindung setzen (Geschenke, Amerika) so sind viele Allegorien denkbar (Allegorie = bildliche Erklärung eines abstrakten Begriffs). Zum einen, dass das Wahlergebnis in Amerika ein Zeichen zum Krankwerden ist (oder das Ergebnis selbst krank ist?). Oder, dass es ein Geschenk ist in dieser Zeit krank zu werden und sich versorgen zu lassen – aber wir wollen ja nicht politisch werden und deshalb sei es laut betont: „Es war gut nicht krank zu sein und das Erlebnis FCB 152 mitzuerleben.“

Wie immer, und trotzdem immer überraschend, eröffnete John Harrison den Reigen mit seinem Belebungsruf „Laaadieees and Gentlemeen……“, um dann zu erklären, dass wie jedes Jahr der special guest Simon Kempston wieder mit einer neuen CD im Gepäck gekommen ist. Ja, der Folk Club Bonn ist aus mehreren Gründen etwas Besonderes – einer davon ist die Treue immer wiederkehrender Künstler, und Simon ist wohl der Treueste von Allen. Aber natürlich gab sich John nicht mit Erläuterungen alleine ab, sondern führte uns sein musikalisches Talent wieder einmal sehr gekonnt vor. Mit den Liedern „Walking Blues” von Son House, “Crossroads” von Robert Johnson verpackte John seine Geschenke wie üblich in bluesige Melodien. Er adressierte allerdings das zweite Thema des Abends – Amerika, denn die ersten zwei Stücke entstammen eben dieser Region. Mit einem eigenkomponoierten Lied “Albert McShah” schwenkte John wieder auf das Thema Geschenke um, denn Albert hatte zwei Seelen in seinem Körper – zum einen die Seele eines Schahs mit dem Wunsch einen Harem zu gründen und zum anderen die Seele eines schottischen Musikers, der den Blues liebte. Leider waren die in seinem Harem aufgenommenen Bluessängerinnen nicht in der Lage die Töne richtig zu intonieren und so wurde aus dem gedachten Geschenk eine lebenslange Qual. Aber etwas tröstet – echter Blues kann nur aus einer gequälten Seele kommen.

Eine besondere Interpretation von Geschenk erläuterte die Gruppe Georgia (Matthies Braun, Gesang, Thomas Meier an der Flöte und Gerald Matuschek Gitarre) dem Publikum. Erstens war der Gruppe der Name ihrerselbst gar nicht allgemein bekannt, weil zweitens dieser mal schnell für die Ankündigung im Folk Club zu der erzählten Geschichte des vorgetragenen Liedes vergeben wurde. Etwas weniger kompliziert: Für Thomas Meier ist es immer ein Geschenk, wenn er sich im Ausland befindet, dort in Plattenläden zu stöbern und besondere Musik als Erinnerung mit nach Hause zu nehmen. Einmal, in Georgien, fand er eine Platte der in Georgien geborenen Katie Melua mit dem Lied „Plane Song“. Dieses wurde nun im Folk Club sehr einfühlsam vorgetragen, und was lag da näher, als die Gruppe Georgia zu nennen. Musik ist halt Phantasie.

 

Das Ergebnis von Phantasie und Handwerk gekoppelt zeigte uns nun Antje ten Hoevel – uns allen bekannt als ein Teil des Harfenduos Harfenlicht. Heute mal solo unterwegs, zeigte sie uns eine besondere Art von Harfenklängen – nämlich solche aus einer kleinen Spieluhr. Dort werden die Töne durch das Anschlagen von Tonblättchen erzeugt und das Anschlagen wird durch Lochstreifen, die mittels Handrad über eine Walze gezogen werden, realisiert (wer es genauer wissen will: https://www.ma-boite-a-musique.com/mag/de/page-106283.htm). Die Lochstreifen stellt Antje selbst her und kann so auch mehrstimmige Stellen erzeugen. Handarbeit und Phantasie gekoppelt. Antje brachte uns zuerst den Bee Gees Song „Ellan Vannin“ dar – in einer Atmosphäre völliger Stille, denn die Spieluhr ist – trotz des Resonanzverstärkers (eine alte Wein- oder Apfelkiste) – ja, auch hier zeigt der Folk Club Bonn immer wieder seine Einzigartigkeit – der Musik wird immer sehr aufmerksam gefolgt, meist leise, mal aber auch durch intensives Mitsingen. Mit den weiteren Stücken „Vorfreude“ komponiert von ihrem Mann Uwe Jendricke, der bei der Komposition sicher an den nächsten Folk Club dachte :-), dem englischen traditionellen Weihnachtslied „God Rest Ye Merry, Gentlemen“, dem für Harfe geschriebenen Stück „Bei Resia“ von André und Lara Schubert oder dem „Gloria in Excelsis Deo“ zeigte sie nicht nur ihre handwerkliche Kunst der Lochung der Streifen in musiklaisch richtigen Abständen, sondern animierte das Publikum sogar zu leisem Mitsingen und -summen. Um es vorwegzunehmen, ein besonderes Geschenk brachte Antje dem Folk Club mit, indem sie zum Schluss des Folk Clubs noch einmal die Bühne erklomm und mit ihrer Spieluhr Jock Stewart vortrug.

Fast genauso oft Gast wie wegen Krankheit ausgefallen konnte wir diesmal wieder Lothar Prünte begrüßen. Allen bekannt als stimmgewaltiger Tina-Turner-Interpret kam er heute mit leiseren Liedern auf die Bühne. Den Anfang machte er mit dem BAP Song „Eins Für Carmen Un En Insel“. Leider zeigte es sich bereits hier, dass diese doch eher leisen Lieder zu einer gestrummten Gitarre schwer ohne Mikrofon zu bewältigen sind. So traten Melodie und Text etwas in den Hintergrund, was der Musik insgesamt nicht gutgetan hat. Aber Lothar wäre nicht Lothar, wenn er diese Anmerkung nicht schnell verinnerlichen würde und sicher das nächste Mal entweder mit stimmgewaltigeren Lieder kommt oder aber sich eine neue Technik des Gitarrespielens zulegt, die eben beide Musikteile (Gesang und Begleitung) besser zur Wirkung kommen lässt. Um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen. Die Interpretationen der vorgetragenen Lieder war insgesamt sehr gut und gekonnt – ach so, ja, nach dem genannten BAP Song kamen dann noch zum Mitsingen „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen und eine Liebeserklärung an seine, im Folk Club anwesende, Frau „Frau, ich freu mich“ (auch von BAP).

Einer Weihnachtstradition folgend und gleichzeitig eine Hommage an unseren verstorbenen Freund Steve Perry sangen nun John Harrison und John Hurd (auch bekannt als JH2) a cappella das wunderschöne und theatralisch unterlegte stück „Good King Wenceslas“.

Was haben Annette und Cecilia gemeinsam – eigentlich nichts, außer dass Cecilia diesmal im Folk Club Bonn eine Annette sang (ein einzelnes Stück als spontane Idee). „Oh, Holy Night (Original: Cantique de Noël)” wurde mit einer super Stimme, und sehr ausgewogener Intonation a cappella vorgetragen. Ein Geschenk für uns alle zur Weihnachtszeit.

Aber nun – der special guest Simon Kempston. Nicht nur wir kennen ihn gut, auch er kennt den Folk Club inzwischen in- und auswendig und weiß so, wie er schnell das gesamte Publikum in seinen Bann zieht. Eine besondere Stimme, ein steter Wechsel zwischen klarer Intonation, Tremolo Gesang und auch passenden Einzellauten in Begleitung oder als Begleitung zu seinem starken, meist als Fingerpicking ausgelegtem Gitarrespiel, welches es versteht fast übergangslos leise Töne in gewaltige Akkorde zu überführen – ein Genuss, der weit mehr ist als Hintergrundmusik. Deshalb hörten ihm das gesamte anwesende Publikum aufmerksam zu. Ich für meinen Teil muss leider sagen, dass meine Kenntnisse der englischen Sprache nicht ausreichen, um die feine Poesie, die in Simons Texten liegt, unmittelbar mit dem Musikgenuss zu verstehen. Ich schaue mir in der Regel die Texte getrennt von der Musik an, vollziehe die in ihnen liegende Poesie und die Aussagen nach, um mir dann die Lieder noch einmal anzuhören und somit das Gesamtwerk zu vervollständigen. Um so vorzugehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Viele der Lieder können auf Youtube oder Spotify gehört werden – am einfachsten ist es aber, die CDs von Simon zu erwerben und Stück für Stück die Lieder zu verinnerlichen. Nun bin ich etwas ins Schwärmen geraten, ohne euch zu verraten, welche Lieder er gesungen hat – ihr die ihr dabei wart, wisst es, und die anderen durften ruhig etwas warten, denn jetzt erzähle ich es. Mit „Run With You Darling” von der CD Broken Before eröffnete Simon den Reigen. „Vulnerable Man” von Vanishing Act folgte. Mit “The Normal Life” stieg Simon in die Vorstellung seiner neuen CD My Dreams Are Theirs ein. „Man Of Peace”, ebenfalls von Vanishing Act, ist dem Folk Club Publikum ebenso bekannt wie das instrumental vorgetragene „Till Death Does Us Part” von der CD Onwards She Travels. Simon liebt den FCB, weshalb er bereits in der ersten Hälfte noch zwei weitere Stücke vortrug. “The Time To Talking Has Passed” ist wieder ein Stück seiner neuesten CD und bezieht sich auf die momentan in der Welt sich abspielenden Krisen. Und Simon trug es diesmal auf dem Klavier vor. Ebenfalls aus diesem Album stammt das letzte Stück der ersten Hälfte „Where My Love Belongs“, ein Lied über die Liebe Simons zu seinem Kind. Ihr merkt schon, dass ich nicht wirklich auf die Inhalte der Lieder eingehe – das würde der Sache nicht gerecht. Simons Lyrik und Poesie mit meinen Worten auszudrücken würde alles verfälschen – deshalb macht es so wie beschrieben, und lasst euch selbst in das Geschenk von Simons Musik fallen. Hier springe ich mal nach vorne und liste die Stücke von Simon aus der zweiten Hälfte auf.  „Broken Before” von der gleichnamigen CD, „Never The Bride” und „A Tale Of Two Unions” von You Can’t Win Every Time und das Instrumental “Moonrise Over Mostar” von der gleichnamigen CD. Bei dem nächsten Stück ging Simon noch einmal besonders auf den Folk Club Bonn ein – er spielte nämlich sein „What Led You To This” von der neuen CD gemeinsam mit John Harrison, der ihn auf der Mundharmonika begleitete. Auch wenn dieser Abschnitt Simon gewidmet ist, sei es gesagt, dass die Bewunderung für John gar nicht groß genug sein kann, so wie er immer wieder seine MusikerInnen Kollegen spontan und gekonnt auf diesem Instrument unterstützt. Aber zurück zu Simon. Ebenfalls von dieser CD ist sein Stück „Don’t Let Her Hear You Say That”, auch dieses im Folk Club auf dem Klavier vorgetragen. Mit „The Bus To Nairn” von A Fine Line wollte Simon sein Konzert beenden, jedoch forderte das Publikum eine Zugabe, die gerne von ihm mit dem Lied „Derry Walls” von der CD Impasse gewährt wurde. Ich bin mir sicher, dass die Dezembertradition auch im Jahr 2025 fortgesetzt wird und Simon sich selbst uns zum Geschenk macht.

An dieser Stelle ein kleiner Stilbruch. Da die zweite Hälfte des Folk Clubs von der Gruppe Fomiander eröffnet wurde (diesmal in der light Version), ich selbst zu eben dieser Formation gehöre und wir ein paar neue Lieder ausprobiert haben, die ich ungern selbst kommentieren wollte, habe ich Birgit Ihnen gebeten, diesen Teil zu schreiben. Ich füge ihn hier ein, ohne ihn bisher selbst gelesen zu haben. Ich werde auch keine Korrekturen oder Änderungen daran vornehmen – jedoch mich bereits jetzt herzlichst bei Birgit bedanken. P. S. Sollte – wovon ich ausgehe – euch der Schreibstil von Birgit gefallen, ermuntert sie gerne beim nächsten Folk Club, öfter zur Feder zu greifen:-)

Nach der Pause kommen Fomiander-light auf die Bühne. Sonja (Ukulele, Gesang), Karin (Querflöte) und Mario (Bouzouki, Gitarre, Gesang) präsentierten neue Songs aus ihrem Repertoire. Das Besondere dabei: die Stücke werden fast ungeprobt (kann man kaum glauben) vorgetragen. Das erste Lied ist dem Thema des Abends „Geschenke“ geschuldet: Karin und Mario wurden erst kürzlich mit Enkelkindern beschenkt. Dieses Lied, „Geh deinen Weg“ widmet Mario seinem 2. Enkel „Thilo“. Eine wundervolle, mutmachende Ballade, als Uraufführung vorgetragen. Beim 2. Stück „Dein eigenes Leben“ wird besungen, dass man sich dem ‚Geschenk des eigenen Lebens‘ bewusst sein sollte und es entsprechend annimmt. Eine einprägsame, schöne Melodie mit toller Begleitung auf der Querflöte. Mario „drohte“ an, den Song jetzt jedesmal im FCB zu spielen, bis alle den Refrain mitsingen können. Das 3. Lied ist möglicherweise laut Mario für Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet. Es wird politisch. „Jan der Fischer“ beginnt fröhlich im Walzertakt und das Publikum ist aufgefordert mitzuschunkeln. Jan wohnt in einem ‚Hochstockmietshaus‘ und genießt die Freiheit auf See. Mit seinem jüngeren Kollegen Ole fährt er ins Mittelmeer und rettet dort etliche Flüchtlinge vor dem Ertrinken. Doch ach, vom Regen in die Traufe, werden die Geretteten gleich wieder weggesperrt und statt Dankbarkeit entsteht manchmal Hass. So wird aus dem lustigen Lied eine ernste Angelegenheit, die nichts an Aktualität verloren hat. Mit dem Satz: „So viele starben auf See“ wurde das zeitkritische und eindringliche Stück beendet.

So nun wieder von mir weitergeschrieben. Nach Fomiander eroberte Hans Ihnen die Bühne. Vor einiger Zeit bat ich Hans doch öfter sein Klavierspiel zum Besten zu geben. Diesen Gefallen hat er mir nun wieder getan, und ich darf sagen – er hat sich seinen Applaus mit Bravour verdient. Mit John Lennons „Imagine” begann Hans. Diesmal hatte er es raus, die richtige Lautstärkeverteilung zwischen Stimme und Klavier zu beherrschen. Natürlich sang das Publikum bei diesem Lied mit und nicht nur die Vorstellung von Frieden ist ein Geschenk, sondern die Interpretation von Hans war es auch. „Before The Deluge“ von Jackson Browne war das nächste Stück, und auch dieses meisterte Hans sehr professionell. Aber so richtig aufgefahren hat Hans mit dem Foxtrott „It Don’t Mean A Thing” von Duke Ellington. Boah, sowas möchte ich mal können :-). Auch die Art sich von kleinen Patzern nicht aus der Ruhe bringen zu lassen zeigt, dass Hans nicht nur gut ist, sondern sich auch mit dem FCB Publikum im Kreise der Familie fühlt.

Unser Hausdichter Wolfgang Schriefer kam nun zu Wort. Passend zum Jahreszeit behandelte er mit seinem Gedicht “Der Tannenbaum” die Tradition des Aufstellens von Tannenbäumen zur Weihnachtszeit und zeigte den Widerspruch zwischen der Geburt (neues Leben) und dem dieses symbolisierende Töten eines Baumes auf. Gelungen, ohne uns die Freude am Tannenbaum zu verderben. „Aus Alt wird Neu“ eine nachdenklich stimmende Geschichte zum Jahreswechsel. Hoffentlich wird alles im kommenden Jahr besser. Und sind wir erst dort, war früher alles besser (vor allem viel mehr Lametta).

So, über Antjes Geschenk „Jock Stewart“ auf der Spieluhr habe ich schon berichtet, bliebe mir also wie immer nur zu sagen: „Jock Stewart“ gemeinsam als Hommage an unseren Patron gesungen, bildetet den Abschluss des Folk Clubs. Aber auch diesmal: Nach dem Folk Club ist vor dem Folk Club, deshalb merkt euch den Termin 3. Januar 2025. Dann könnt ihr als featured artists Ismael de Barcelona & Thomas Monnerjahn erleben oder anderes ausgedrückt Jazz meets Flamenco.

In diesem Sinne out of the bedroom

euer Mario

Donnerstag, 19. Dezember 2024

First impressions of FCB # 152 on 06.12.24

 What a wonderful musical illumination the December Folk Club always is, as the dark winter nights begin to set in with a vengeance and the mercury drops in the old thermometer but then Simon Kempston comes to visit us and it is the same joyous procedure as last year, and indeed every year! 


The group named "Georgia" were first up after the Bluesy intro to the evening and Gerald Matuschek,        Thomas Meier and Mathies Braun treated us to their fine rendering of  Katie Melua's Plane Song.



The surprise of the evening was dear Antje Jendricke who normally sits or stands behind one of the largest instruments in the room, on this evening revealing one of the smallest possible instruments, the music box or "Spieldose" in German. Those of you who were engaged in international commodity trading in the last century will spot the resemblance to telex machines which were also powered by a punched tape in order to type letters faster than one could do by hand thus keeping the expensive online transmission time to a minimum. In this case, the holes in the tape magically convert into musical notes instead of mere letters, and Antje had diligently transposed half a dozen tunes in this fashion. The Folk          Club audience was characteristically in "hear a pin drop" mode for this one!  A wonderfully quiet                                                melodious idea Antje!                                                            


Lothar Prünte a well-known Folk Club performer was with us once more and "rocked us" in his own     inimitable style. He treated us to a musical BAP sandwich with Toten Hosen  as filling in the middle"


                            Thank you Lothar and looking forward to seeing you again in January!


What would a good Folk Club be without a Walk-in?
This time Cecilia treated us to an a cappella version of "Holy Night"!




Time for Simon Kempston and he certainly got us all up and running with his "Run With You Darling"!





                                            Simon even showed us his talents on the piano:


                                                          After the break,         

                        Fomiander Light took to the stage with a trio of Mario|s self/penned tunes:    


Hans Ihnen tickling the ivories: from John Lennon's "Imagine" through to Duke Ellington's "It Don't Mean A Thing" (If It Ain't Got Swing)


Simon expressing the visible facial pain of a tenacious boxer who fought 84 fights, 
but only won 4 of them, such dedication indeed, in his song "Broken Before"


In his youth Simon trained, at his mother's behest as a classical guitarist. 
Thank you for being so obedient Simon and now regaling us with 
"Moonrise Over Mostar"  from the instrumental album of the same name:


Simon returned to the piano for "Don't Let Her Hear You Say That"
    
                                    Before sending us off with an old favourite, "The Bus To Nairn"
                                                Before giving us another encore with "Derry Walls"

It was now time for all to join in with Jock Stewart, but not before Antje van Hoevel 
surprised us with a very special gift indeed, a wee music box with punched tape which she had produced herself with the melody of "Jock Stewart". 
   A wonderful gift Antje, may your camels always have water!





Mittwoch, 11. Dezember 2024

John Hurd was at the last Bonn Folk Club # 152 in December

 John Hurd was not only there, but he also played on the oldest instrument known to all human beings, namely the human voice. 

Thanks very much for that John, you did us proud regaling a long-lost king of Bohemia, in what was once a priciüpality in the Holy Roman Empire, but is now known as The Czech Republic (Česká republika), "Good" King Wenceslas who lived in the 10th century. and played a leading role in an English Christmas carol of the same name. The Duke of Bohemia actually lived until he was 28 and so did not gain entrance into the tragic club of the 27ers, famous musicians who unfortunately died way too young. He was in fact murdered by his younger brother Boleslav which was not a fitting end and Wenceslas was not only elevated from a Duke to a KIng but also posthumously raised to sainthood. So even if he didn't live so well, he certainly died well! Good King Wenceslas is a wonderful English Christmas carol which personifies the good Christian tradition of doing good deeds to those less fortunate than oneself and especially at Christmas time!

I sing it "a cappella" on my English language night watchman tours set in the year 1698  with StadtReisen at the entrance to the Wenzel Gasse, whose only notoriety would otherwise be only the same as that of "Darmstadtt" ("Casing Town" - as in the pigs' intestines used to hold mincemeat when making sausages!) 

Thank you, John Hurd, for joining in on the song and also for publishing this most resplendent report of FCB evening 152 with our longest serving Special Guest, Mr Simon Kempston!:

https://3songsbonn.com/2024/12/10/folk-club-december-with-simon-kempston/

and the accompanying stunning photos:

https://johnno.jalbum.net/Folk%20Club%20Bonn%20Dec%

                                  (Photo by kind courtesy of John Hurd of 3SongsBonn)       

                                                  

"Veni, vidi vici"

Simon has certainly won over the hearts of the Folk Club Bonn audience, it was not a quick won victory, it has taken years of dedication and extremely hard work to perform so many concerts, all over the world, and also to simultaneously produce an album of original songs each year! 

I salute you dear Simon, as we all do here!

One should not kick the old year prematurely "into touch". This pointed ball can sometimes bounce irregularly, as you well know dear Simon, having played this said wonderful game, unlike a perfectly round soccer ball, with a more predictable bouncing tendency. Still, we are already waiting with bated breath for December 2025 and your return to our beautiful city on the river Rhine to this wonderful international local folk club (FCB) of which you are such an integral international part!

Thank you so much for simply being Simon, and thank you for being such a significant part of what we actually all are!

A mere microcosm of singing humanity!


Danke schön!

Freitag, 6. Dezember 2024

Xmas Meet at Bonn Folk Club – 6 December 3SongsBonn

 https://3songsbonn.com/

(Photo by kind courtesy of John Hurd of 3SongsBonn) - Thanks for the shout-out John!


It's Caledonia Rules Tonight!

Tonight Friday 06.12.24 at 19:00 hrs
(Doors open at 17:00 hrs)


Donnerstag, 5. Dezember 2024

Simon Kempston in Kater 26 on 04,12,24

 A few lucky people were able to experience Simon in Kater 26 on Wednesday evening:


On Thursday evening 05.12.24 Simon will be performing to the lucky people of Saarland at Mandy's lounge in Homburg

Friday evening at 19:00 hrs Simon will be back with us at Bonn Folk Club at Dotty's Bar in Dottendorf, halfway between Bonn and Bad Godesberg on the first floor of BTHV. So there's a chance for you all to get lucky and experience Simon almost as naked as the day he was born, but at least kiltless, unplugged and totally acoustic, the way it sounds best!
 We look forward to welcoming you.

Dienstag, 3. Dezember 2024

Simon Kempston's 14th annual Autumn European Tour


 

Folk Club Bonn # 152 on Friday 06.12.24 with Special Guest Simon Kempston

 

Dear Folk Club friends,

As has become a tradition for the December Folk Club, our regular guest Simon Kempston from Edinburgh is back again. Among other things, Simon will be presenting his latest compositions from his recently released album “My Dreams Are Theirs”. For all those who don't know Simon yet: He is an outstanding and, according to the British press, one of the best Scottish singer-songwriters. His lyrics are full of poetry and the melodies are brilliant and characteristic. Listening to him is an experience every time.

As always, Simon will be joined by numerous artists from the Bonn area.

The theme of the evening is “Gifts”. At Simon's request, we have expanded the theme to include “The American Continent”.

Let us surprise you again and enjoy the evening!

Here is a summary of the most important dates:

Date: December 06, 2024

Start: 7 p.m. until probably 10 p.m. The hall is open from 5 p.m. and offers the opportunity to enjoy a leisurely meal and drink before the concert. If you arrive early, you can also sit in the front row.

Venue: Dotty's Sports Bar and Restaurant (public clubhouse of the Bonn Tennis and Hockey Club - BTHV), Christian-Miesen-Straße, 53129 Bonn (Dottendorf)

Furthermore, as always, admission is free  

And a little tip: If you would like to hear Simon Kempston before the Folk Club, you can do so on Wednesday, December 4th from 8 pm at the Kater 26 bar, Römerstraße 26, 53111 Bonn. In addition, the “Kater” will be serving a well-maintained Pilsener Urquell and delicious Czech wines.

Admission is free, there will be a collection for the artist.

 

Preview:

- January 03, 2025, theme: “The Spanish-speaking world”

The featured artists of the evening are the guitar duo consisting of Ismael de Barcelona and Thomas Monnerjahn.

If you require further information, please contact

Your Folk-Club-Team

John Harrison (0228 3670150)

Detlef Stachetzki (0228 671621)

Mario Dompke (02633 470327) 

 

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Liebe Folk-Club-Freunde,

wie es mittlerweile für den Dezember-Folk-Club schon Tradition ist, hat sich wieder unser Stammgast Simon Kempston aus Edinburgh angesagt. Simon wird unter anderem seine neuesten Kompositionen aus seinem kürzlich erschienenen Album „My Dreams Are Theirs“ vorstellen. Für alle, die Simon noch nicht kennen: Er ist ein herausragender und nach dem Urteil der britischen Presse einer der besten schottischen Singer-Songwriter. Seine Texte sind voller Poesie und die Melodien brillant und charakteristisch. Ihn zu hören ist jedes Mal ein Erlebnis.

Neben Simon gibt es wie immer zahlreiche Künstler aus dem Bonner Umfeld zu hören.

Das Thema des Abends lautet: „Geschenke“. Auf Simons Bitte hin haben wir das Thema um „Der Amerikanische Kontinent“ erweitert.

Lasst Euch wieder überraschen und genießt den Abend!

Hier zusammengefasst die wichtigsten Daten:

Datum: 06. Dezember 2024

Beginn: 19.00 Uhr bis voraussichtlich 22.00 Uhr. Der Saal ist ab 17.00 Uhr geöffnet und bietet die Möglichkeit, vor dem Konzert gemütlich zu speisen und zu trinken. Wer früh kommt, kann zudem in der ersten Reihe sitzen.

Ort: Dotty’s Sports Bar und Restaurant (Öffentliches Vereinshaus des Bonner Tennis- und Hockey-Vereins – BTHV), Christian-Miesen-Straße, 53129 Bonn (Dottendorf)

Ferner das „Allerwichtigste“: wie immer Eintritt frei  

Und noch ein kleiner Hinweis: Wer Simon Kempston schon vor dem Folk Club hören möchte, der hat dazu Gelegenheit am Mittwoch, den 04. Dezember ab 20 Uhr im Lokal Kater 26, Römerstraße 26, 53111 Bonn. Zudem gibt es im „Kater“ ein gepflegtes Pilsener Urquell und leckere tschechische Weine.Der Eintritt ist frei, es gibt eine Hutkollekte für den Künstler.


Vorausschau:  -    03. Januar 2025, Thema: „Die spanischsprachige Welt“

Als Featured Artists des Abends hat sich das Gitarrenduo bestehend aus Ismael de Barcelona und Thomas Monnerjahn angesagt.

Welcome back Simon, good to see you again!



Detlefs Bilder vom Folk Club Nr. # 151 am 8. November 2024


John Harrison

Attila Vural

 
Tango Musen  


Katalin van Riesen

Renate Bruns


Karin Hüsken

Claudia Meyendriesch


Attila Vural




Kai Hofstätter





Rainer Goetzendorf

 

Detlef's report from Folk Club Bonn # 151 on November 8th, 2024

  

 Folk Club on 8.11.2024 - exceptionally on the second Friday of the month

“Once upon a time - without cell phones” was the motto of the evening, and numerous contributions dealt with the time when people still had to - and of course could - manage their lives without digital networking. Today, it's hard to imagine that it was possible to make appointments without WhatsApp & Co. back then, and many people didn't even have a phone in the old days. Today, however, the Folk Club also relies on the community being informed of upcoming events via the internet. Unexpected deviations, such as the postponement to the second Friday due to the All Saints' Day holiday on the first Friday, could hardly have been communicated without accidents in the past. However, in addition to the many positive aspects, the digital world of information also brings us a whole host of disadvantages. But we won't bore you with them now and would rather describe the varied evening instead.

As usual, John Harrison got us started, this time with two aphorisms from ancient thinkers: Plato's classification of music as a moral law and Goethe's statement that we should listen to at least one little song every day, read a good poem, see an excellent painting and, if it were possible, speak a sensible word.

Well, the song and the poem would be fulfilled several times over for everyone in this room. It remains to be seen whether the demand for the painting and especially the sensible word was fulfilled. John then also delivered a first poem with the limerick about Rickie Rhyme, which thrives on several plays on words. The poem has the somewhat unwieldy title “Mint-scented Temporal Limerick Rhyme Perfume”. His second poem also provided some food for thought: “Never Call A Mirror Sad”. A third poem about leaves (“Leaves”) was written by Bill Perry, the older brother of Steve Perry, our revered Folk Club member. Steve passed away two years ago on November 13th.

Of course, there were also some musical contributions from John: “St. Louis Blues” was, funnily enough, written by a composer named W.C. Handy, Cell phones were not even remotely conceivable at the time the song was written in 1914, and even sound recording and playback devices were still in their very infancy. Our impresario likes to use Big Bill Broonzy's “Nightwatchman Blues” as an opportunity to refer to his own Nightwatchman rounds in Bonn (in English) (from personal experience: highly recommended!). The second blues was “Careless Love”, which became famous above all in the interpretation by Bessy Smith (accompanied by Louis Armstrong on cornet, among others). Of course, the song is about a love that falls apart amid much pain. It's about failure, as befits a real blues. A little treat for both songs: Our featured artist of the evening, Attila Vural, sat comfortably in the corner with his guitar and, without anyone noticing at first, skillfully plucked an accompaniment that had it all. This gave both songs an extra kick, and John thanked us afterwards for the support - this is folk club at its best.

For the second time, we welcomed the Tango Muses to the Folk Club. The Muses are Katalin van Riesen (clarinet), Renate Bruns (bass clarinet), Claudia Meyendriesch (accordion) and Karin Hüsken (saxophone). They entered the world of tango with great verve. The classic is of course “La Cumparsita” by the Uruguayan composer Gerardo Hernán Matos Rodríguez. The four proved that tango melodies do not only come from South America with a tango from Japan (“Sukiyaki Tango”). The tango “Olé Guapa” does not come from the South American homelands either, but from the Dutch composer Arie Maasland. Olé Guapa is also considered a classic. “Satumaa” was written by the Finnish composer Unto Mononen, and we had already learned during the previous performance by the ‘Muses’ that the Finns are particularly crazy about tango. For the chorus, the Muses had distributed a German-language text to the audience (“Jenseits von dem fernen Meer”). The congregation sang along fervently to the catchy melody - great fun.

Our featured artist Attila Vural began his performance with a melody that he dedicated to the memory of Steve Perry: “Fragile” by Sting already hints at the fragility of our lives in the title. Attila interpreted the delicate piece with wonderful sensitivity and transparency. “Squeeze And Reel”, in which Attila borrowed from the Irish dance “Reel” to integrate it into his own musical style. With “Inn On The Blues”, he processed his life out of a suitcase and in hotels on his music tours. “Smoke On The Water” by Deep Purple then formed the basis for a piece in which Attila also used the guitar as a percussion instrument - very fast-paced and virtuosic. “Whisper Of Hope” is the title of one of his own songs, in which Attila also appears as a singer. He also used his special guitar with two necks and a special stringing of the main neck with seven strings (the D-string is double and thus provides more sound volume). The smaller secondary neck of his custom-made guitar is strung like a ukulele. Each of the four strings on Attila's guitar is double. There are also no frets on the neck. This provides the artist with numerous possibilities for interesting musical effects. Incidentally, the main neck of the guitar is also only fretted halfway down. With the last piece of his first set, he interpreted the song “Don't Know Why” by Norah Johnes wonderfully delicately and sensitively - very classy!

After the break, Rainer Goetzendorf took over the stage and presented his own composition, which perfectly reflected the theme of the evening: “The Handy” tells us something about the superiority of the small permanent companion. Conclusion: It used to be nicer without a cell phone!

And with Gilbert O'Sullivan's sentimental work “Dansette Dreams And 45's”, he also took us back to an earlier world in which small portable record players (Dansettes) were an object of desire. They were preferably used to play small records at 45 revolutions per minute. Those were the days! But the lyrics of the song do not glorify the past, although the memory of the events of that time remains strong.

Away from the cell phone, off to Franconia! Now comes Kai Hofstetter. Kai tells serious stories with original songs in a Franconian tone. “So e Zuch is hier nie gfahrn” describes how children observe a strange train with people in cattle wagons on the tracks near the town during the Second World War. The adults deny the existence of the train, and even after the end of the war, no one claims to have noticed or known anything about such transports - depressing. Der Bratkartoffelwind” also describes the world of the children, who this time could tell when it was time to run home by the smell of food. But for the people who were forced to go far away, the fried potato wind no longer has a chance. Kai then expressed the adversities of a life without money with sometimes drastic lyrics in his song “(Ihr kannst mich) alle mal ...”. Lots of applause for Kai and his imaginative songs.

At the end of the evening, Attila Vural treated us once again to his own varied pieces and interpretations of pieces by other musicians. “In The Moonlight Of Ayla” is one of his own compositions and offers a combination of skillful fingerstyle melody and percussion elements. Santana's “Samba Pa Ti” in Attila's interpretation with a flageolet intro is a treat for the ears. For a change, Attila presented the piece “Dollar Got The Blues” by Clarence “Gatemouth” Brown with vocals again. His ability to tune his voice to the roughness of Brown's vocals was impressive. Instrumentally, he then recalled his experiences as an architect with an indecisive builder. The client can't decide on a colour, and it turns out he's colourblind. “Change A Painting” is the title. He then chose a beautiful arrangement for Bobby Hebb's classic “Sunny - One So True”. “A Little Share Of Sound” is the title of a piece penned by Attila, in which he once again used the special double-necked guitar and elicited very special sound effects from it. At some points in Attila's “Time Of Gasoline” I was reminded of “Tommy” by The Who, but what composer hasn't occasionally had a passage of sound from other masters in his compositions. In this piece, the visuals of Attila's playing were also part of the work. At times, Attila operated the frets with his fingers from above - somewhat bizarre to watch.

The frenetic applause after this performance left no other option than an encore. And there was one. Simon and Garfunkel's “Sound of Silence” encouraged some of the audience to sing along. “Wealth Without Money” was penned by Attila himself and is a piece with vocals to accompany the artistic guitar passages. The performance ended with the song “Fly Me To The Moon” by Bart Howard, which was immortalized in Frank Sinatra's interpretation. But even without vocals, Attila's guitar version was no less enchanting to listen to.

After the long-lasting applause, the evening came to an end with the obligatory bouncer “Jock Stewart”, which was sung by everyone as always. See you again on December 6, traditionally with Simon Kempston, our special guest from Edinburgh 

Montag, 2. Dezember 2024

Detlefs Bericht vom Folk Club Nr. 151 am 8. November 2024

 Folk Club am 8.11.2024 – ausnahmsweise am zweiten Freitag

„Es war einmal – ohne Handy“ lautete das Motto des Abends, und zahlreiche Beiträge beschäftigten sich dann auch mit der Zeit, in der man sein Leben noch ohne digitale Vernetzung bewältigen musste und selbstverständlich auch konnte. Heute ist es kaum noch vorstellbar, dass damals Verabredungen ohne WhatsApp & Co. erfolgreich getroffen werden konnten, und viele Menschen hatten in früheren Jahren nicht einmal ein Telefon. Heute hingegen lebt auch der Folk Club davon, dass die Gemeinde via Internet über die anstehenden Veranstaltungen informiert wird. Unerwartete Abweichungen, wie die Verlegung auf den zweiten Freitag wegen des Feiertags Allerheiligen am ersten Freitag hätten früher kaum unfallfrei kommuniziert werden können. Aber neben den vielen positiven Aspekten beschert uns die digitale Informationswelt auch haufenweise Nachteile. Mit denen wollen wir Euch aber jetzt nicht langweilen und stattdessen lieber den abwechslungsreichen Abend beschreiben.

Den Einstieg bereitete uns wie üblich John Harrison, diesmal mit zwei Aphorismen alter Denker: Platos Einordnung der Musik als eines moralischen Gesetzes und die Aussage von Goethe, man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, ein vernünftiges Wort sprechen.

Nun, das mit dem Lied und dem Gedicht würde für alle hier im Saal mehrfach erfüllt. Ob die Forderung nach dem Gemälde und insbesondere dem vernünftigen Wort erfüllt wurde, sei dahingestellt. Ein erstes Gedicht lieferte John dann auch mit dem Limerick über Rickie Rhyme, der von mehreren Wortspielen lebt. Das Gedicht hat den etwas sperrigen Titel „Mint-scented Temporal Limerick Rhyme Perfume“. Auch sein zweites Gedicht gab einiges Futter zum Nachdenken: „Never Call A Mirror Sad“. Ein drittes Gedicht über Blätter („Leaves“) stammt von Bill Perry, dem älteren Bruder von Steve Perry, unserem verehrten Folk-Club-Mitstreiter. Steve war am 13. November vor zwei Jahren verstorben.

Natürlich gab es von John auch einige musikalische Beiträge: Der „St. Louis Blues“ wurde witzigerweise von einem Komponisten mit Namen W.C. Handy geschrieben, An Handys war zur Zeit der Entstehung des Liedes im Jahr 1914 noch nicht im Entferntesten zu denken, und selbst Tonaufnahmen und Wiedergabegeräte steckten noch in den allerersten Kinderschuhen. Den „Nightwatchman Blues“ von Big Bill Broonzy nutzt unser Impresario gern als Anlass, auf seine eigenen Nachtwächterrunden in Bonn (in englischer Sprache) hinzuweisen (aus persönlicher Erfahrung: sehr zu empfehlen!). Der zweite Blues war „Careless Love“, der vor allem in der Interpretation von Bessy Smith (begleitete u.a. von Louis Armstrong am Kornett) bekannt wurde. Natürlich geht es in dem Lied um eine Liebe, die unter vielen Schmerzen auseinandergeht. Es geht um Scheitern, wie es sich für einen richtigen Blues gehört. Kleines Schmankerl bei beiden Liedern: Unser Featured Artist des Abends, Attila Vural, saß gemütlich mit seiner Gitarre in der Ecke und zupfte, ohne, dass es anfangs bemerkt wurde, gekonnt eine Begleitung, die es in sich hatte. Beide Stücke bekamen dadurch zusätzlichen Pepp, und John bedankte sich hinterher für die Unterstützung – das ist Folk Club „at its best“.

Zum zweiten Mal durften wir die Tango Musen im Folk Club begrüßen. Die Musen, das sind Katalin van Riesen (Klarinette), Renate Bruns (Bassklarinette), Claudia Meyendriesch (Akkordeon) und Karin Hüsken (Saxofon). Mit viel Schwung ging’s in die Welt des Tangos. Der Klassiker ist natürlich „La Cumparsita“, des uruguayischen Komponisten Gerardo Hernán Matos Rodríguez. Dass Tangomelodien nicht nur aus Südamerika stammen, bewiesen uns die Vier mit einem Tango aus Japan („Sukiyaki Tango“). Auch der Tango „Olé Guapa“ stammt nicht aus den südamerikanischen Stammlanden, sondern vom Niederländer Arie Maasland. Olé Guapa gilt ebenfalls als Klassiker. „Satumaa“ stammt aus der Feder des finnischen Komponisten Unto Mononen, und bereits beim vorigen Auftritt der „Musen“ haben wir gelernt, dass die Finnen ganz besonders tangoverrückt seien. Für den Refrain hatten die Musen einen deutschsprachigen Text im Publikum verteilt („Jenseits von dem fernen Meer“). Auf die eingängige Melodie sang die Gemeinde inbrünstig mit – ein herrlicher Spaß.

Unser Featured Artist Attila Vural begann seinen Auftritt mit einer Melodie, die er dem Gedenken an Steve Perry widmete: „Fragile“ von Sting deutet schon im Titel die Zerbrechlichkeit unseres Lebens an. Wunderbar einfühlsam und transparent interpretierte Attila das zarte Stück. Deutlich flotter ging’s zu bei „Squeeze And Reel“, bei dem Attila Anleihen beim Irischen Tanz „Reel“ nahm, um ihn in seinen eigenen Musikstil zu integrieren. Mit „Inn On The Blues“ verarbeitete er sein Leben aus dem Koffer und in Hotels auf seinen Touren in Sachen Musik. „Smoke On The Water“ von Deep Purple bildete dann die Grundlage für ein Stück, bei dem Attila die Gitarre auch als Perkussionsinstrument einsetzte – sehr rasant und virtuos. „Whisper Of Hope“ lautet der Titel eines eigenen Liedes, in dem Attila auch als Sänger in Erscheinung tritt. Zudem benutzte er seine Spezial-Gitarre mit zwei Hälsen und einer besonderen Bespannung des Haupthalses mit sieben Saiten (die D-Saite gibt es doppelt und sorgt dadurch für mehr Klangvolumen). Der kleinere Nebenhals seiner Sonderanfertigung ist wie eine Ukulele bespannt. Jede der grundsätzlich vier Saiten gibt es bei Attilas Gitarre doppelt. Zudem fehlen auf dem Hals die Bünde. Das verschafft dem Künstler zahlreiche Möglichkeiten für interessante musikalische Effekte. Im Übrigen ist auch der Haupthals der Gitarre nur bis zur Hälfte nach unten mit Bünden versehen. Mit dem letzten Stück seines ersten Sets interpretierte er wunderbar zart und einfühlsam das Lied „Don’t Know Why“ von Norah Johnes – sehr edel!

Nach der Pause übernahm Rainer Goetzendorf die Bühne und stellte seine Eigenkomposition vor, die passgenau das Thema des Abends reflektierte: „The Handy“ erzählt uns etwas über die Übermacht des kleinen Permanentbegleiters. Schlussfolgerung: Früher war es schöner ohne Handy!

Und auch mit Gilbert O’Sullivans sentimentalem Werk „Dansette Dreams And 45‘s“ entführte er uns in eine frühere Welt, in der die kleinen tragbaren Plattenspieler (Dansettes) ein Objekt der Begierde waren. Man spielte auf ihnen vorzugsweise die kleinen Schallplatten mit 45 Umdrehungen pro Minute ab. Das waren Zeiten! Aber der Liedtext verherrlicht die Vergangenheit nicht, allerdings bleibt die Erinnerung an die damaligen Ereignisse stark.

Weg vom Handy, ab ins Frankenland! Jetzt kommt Kai Hofstetter. Kai erzählt mit originellen Liedern im fränkischen Tonfall ernsthafte Geschichten. „So e Zuch is hier nie gfahrn“ beschreibt, wie Kinder im Zweiten Weltkrieg einen seltsamen Eisenbahnzug mit Menschen in Viehwaggons auf den Gleisen nahe der Stadt beobachten. Die Erwachsenen leugnen die Existenz des Zuges, und auch nach dem Ende des Krieges will niemand von solchen Transporten etwas bemerkt oder gewusst haben – bedrückend. Auch „Der Bratkartoffelwind“ beschreibt die Welt der Kinder, die diesmal am Essensgeruch spürten, wann es Zeit war, nach Hause zu laufen. Aber für die Menschen, die erzwungenermaßen in die Ferne gingen, hat der Bratkartoffelwind keine Chance mehr. Die Widrigkeiten eines Lebens ohne Geld drückte Kai dann mit teilweise drastischem Text in seinem Lied „(Ihr könnt mich) alle mal …“ aus. Viel Applaus für Kai und seine einfallsreichen Lieder.

Zum Abschluss des Abends verwöhnte uns noch einmal Attila Vural mit seinen variantenreichen eigenen Stücken und Interpretationen von Stücken anderer Musiker. „In The Moonlight Of Ayla“ stammt aus eigener Feder und bietet eine Kombination aus gekonnter Fingerstyle-Melodie und Perkussionselementen. Santanas „Samba Pa Ti“ in Attilas Interpretation mit Flageolet-Intro ist ein Genuss für die Ohren. Zur Abwechslung erneut mit Gesang präsentierte Attila das Stück „Dollar Got The Blues“ von Clarence „Gatemouth“ Brown. Seine Fähigkeit, die Stimme auf die Rauigkeit des Gesangs von Brown einzustellen war beeindruckend. Instrumental erinnerte er danach an seine Erlebnisse als Architekt, die er mit einem unschlüssigen Bauherrn hatte. Der Bauherr kann sich nicht für eine Farbe entscheiden, und es stellt sich heraus, dass er farbenblind ist. „Change A Painting“ lautet der Titel. Ein schönes Arrangement wählte er dann für Bobby Hebbs Klassiker „Sunny – One So True“. „A Little Share Of Sound“ lautet der Titel eines Stückes aus Attilas Feder, bei dem er erneut die doppelhalsige Spezialgitarre einsetzte und ihr auch ganz spezielle Toneffekte entlockte. Bei Attilas „Time Of Gasoline“ fühlte ich mich an einigen Stellen etwas an „Tommy“ von The Who erinnert, aber welcher Komponist hat nicht dann und wann eine Tonpassage anderer Meister bei seinen Kompositionen im Ohr gehabt. Bei diesem Stück war auch die Optik von Attilas Spiel ein Teil des Werks. Attila bediente die Bünde streckenweise mit den Fingern von oben – etwas bizarr anzusehen.

Der frenetische Applaus nach dieser Vorstellung ließ nichts anderes zu als eine Zugabe. Die gab es dann auch. Simon and Garfunkels „Sound Of Silence“ animierte einige Zuhörer zum Mitsingen. „Wealth Without Money“ stammt aus Attilas eigener Feder, und ist ein Stück mit Singstimme zu den kunstvollen Gitarrenpassagen. Den Abschluss der Vorstellung bildete das Lied „Fly Me To The Moon“ von Bart Howard, das in der Interpretation von Frank Sinatra unsterblich wurde. Aber auch ohne Gesang war es in der Gitarrenversion von Attila nicht minder berückend anzuhören.

Nach dem langanhaltenden Applaus ging der Abend dann mit dem obligatorischen Rausschmeißer „Jock Stewart“ zu Ende, der wie immer von allen gesungen wurde.

Auf Wiedersehen am 6. Dezember traditionell mit Simon Kempston, unserem besonderen Gast aus Edinburgh.